Rote Kreuze
Schenkenfeldner Geheimnis gelüftet?

Foto: Archiv Pammer
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Eng verbunden mit unserer Heimat sind die mystischen Sagen und Geschichten um "Rote Kreuze".

SCHENKENFELDEN (fog). Erstmals stand davon 1978 in den OÖ Heimatblättern in einem Beitrag von Ernst Fietz – nachzulesen unter "landessagen.at".

Genau an Burgfriedgrenze

In Urfahr-Umgebung gibt es alleine 16 "rote" Kreuze bzw. Kleindenkmäler (siehe Zur Sache unten). "Das ist beachtlich", sagt die Volkskundlerin Elisabeth Schiffkorn aus Puchenau, die mit dem Verein "Kultur Plus/Eurojournal" dieses alte Wissen erhalten möchte. Zu den einzelnen roten Kreuzen gibt es teils mystische Theorien und Sagen. Eine sehr plausible Theorie: Bei manchen Kreuzen handelt es sich um frühere Übergabestellen von Delinquenten an das damalige Landgericht. Der Hirschbacher Heimatforscher Johann Pammer ist sich sicher, dass dies bei den drei roten Kreuzen in Schenkenfelden der Fall ist. Der 68-Jährige, der früher im Landesarchiv arbeitete, entdeckte im selben, dass die drei Kreuze genau auf der ehemaligen Schenkenfeldner Burgfriedgrenze stehen (siehe Karte).

Delinquenten angebunden

Bis Bezirks- und Landesgerichte zirka in den 1850er-Jahren eingeführt wurden, hatte jeder Markt seine eigene Gerichtsbarkeit, so Pammer. Gröbere Verbrechen oder gar Blutverbrechen hätten die Marktrichter an das Landgericht übergeben, etwa war in Freistadt eines. Bei den roten Kreuzen banden sie die Delinquenten an und benachrichtigten den Landrichter. "Dieser sandte einen Knecht oder Henker. Die Angebundenen, wenn sie noch da waren, wurden dann mitgenommen, verhört und es gab ein Verfahren." Vertreter des Landgerichts durften Märkte, die strikt auf ihr eigenes Recht bestanden, nicht betreten, erzählt der Heimatforscher. "Ein Landrichter musste zum Beispiel, einen Fuß im Steigbügel seines Pferdes behalten, wenn er im Markt ein Bier trinken wollte."
Im Laufe der Zeit haben die Kreuze andere Bedeutungen erhalten. Teils werden sie erneuert, wie etwa das Kreuz in Schlagl vom Verschönerungsverein Schenkenfelden. "Eine Anruferin aus Schenkenfelden sagte, dass sie sich von den drei roten Kreuzen beschützt fühlt", erzählte Volkskundlerin Schiffkorn – "Die Bewohner scheinen den Roten Kreuzen schon eine eigene Bedeutung zu geben."

Erhebung

Die Roten Kreuze sollen in einer Karte eingetragen werden. Kennen Sie weitere Denkmäler, die auf Rote Kreuze hinweisen könnten? Wenn Sie einen Zusammenhang vermuten, informieren Sie den Verein Kultur Plus/Eurojournal, Elisabeth Schiffkorn, Tel. 0650/7004292, kultur.plus@liwest.at

Zur Sache:

Rote Kreuze sowie Flur- und Kleindenkmäler mit Zusatzbezeichnung "Rot":

• Bad Leonfelden: 1. Falter-Kreuzstöckl in Unterlaimbach; 2. Neumüller-Bräuhaus-Kapelle

• Eidenberg: 1. Hinterleitnerkreuz (Kreuzung Höhenweg/Hofaustraße); 2. Kammerschlag

•Feldkirchen: Rotes Kreuz, früher Franzosenkreuz zw. Feldkirchen und Mühldorf

• Herzogsdorf: abgekommenes Rotes Kreuz an der Kreuzung Stamering/Neußerling

• Kirchschlag: Roter Herrgott/Schimpl Kreuz in Kronabittedt

• Ottenschlag: Roter Stein

• Reichenthal: Rotes Kreuz im Steinwald

• Schenkenfelden: 1. Rotes Kreuz im Pannholz; 2. Rotes Kreuz an der Einmündung der Schenkenfeldener-Bezirksstraße in die B 38; 3. Rotes Kreuz in Schlagl

• Vorderweißenbach: 1. Rotes Marterl; 2. Hörzinger Kreuz

• Walding: Franzosenkreuz am Mursberg

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