Urfahr-Umgebung
Schlimme Folgen des Hagelunwetters in Hellmonsödt

Die Folien auf dem Dach werden immer wieder vom Wind oder von Starkregenfällen geholt. Wolfgang Birklbauer ist verzweifelt. | Foto: Gernot Fohler
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Die Bewohner des "Leitner-Hauses" im Haselgraben kämpfen mit den Folgen der Hagelkatastrophe.

HELLMONSÖDT. Nach wie vor sind etliche Hausbesitzer mit den Schäden des katastrophalen Hagelunwetters vom 24. Juni beschäftigt. Besonders hart trifft es die Bewohner des Bauernhauses in der sogenannten "Leitner-Kurve" am Haselgraben 1, in Hellmonsödt. Die zirka 700 Quadratmeter große Dachfläche des Hofs ist mit Plastikfolien abgedeckt, aber immer wieder holt der Wind oder Starkregen die Folien. Sogar in den Wohnbereich des Hauses regnet es hinein. Beim BezirksRundschau-Lokalaugenschein präsentierte sich der Hof und der Wohnbereich in einem erschreckenden Zustand. In beinahe allen Wohnräumen tropfte es von der Decke. Schaffel sind überall aufgestellt. Den Holzboden hat es zirka 20 Zentimeter aufgezogen und die Tramdecke fängt allmählich zu schimmeln an.

Gesundheitliche Beschwerden

Bewohnerin Margarete Leitner will das Haus nicht verlassen. Durch ständige Feuchtigkeit und das Schleppen von mit Wasser gefüllten Schaffeln hat sie bereits mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. "Die Schaffel sind immer so schnell voll. Mir tun der Bauch und die Knie schon weh", sagt die 81-Jährige, die mit den Tränen kämpft.

Versicherung sträubt sich

Ihr Sohn Wolfgang Birklbauer ist vorübergehend mit seiner Familie nach Reichenthal gezogen. Der 53-Jährige ist auch verzweifelt. Das Haus sei zwar gegen Hagel versichert, "aber die Versicherung will nur die Kosten eines neuen Eternit-Dachs, aber nicht die Schäden in den Wohnräumen tragen", sagt Birklbauer. Weiters der 53-Jährige: "Die Versicherung sträubt sich und meint, der Sachverständige hätte die Schäden zu hoch eingeschätzt." Birklbauer hat ein Angebot eines Mühlviertler Dachdeckers, der 122.000 Euro für das 700-Quadratmeter-Dach verlangen würde. Diesen Betrag würde das Versicherungsunternehmen auch zahlen, aber nicht mehr. "Die Räume müssen auch bezahlt werden. Wir sind seit 1939 bei dieser Versicherung und haben sie noch nie beansprucht", sagt Leitner. Wahrscheinlich werden die Hellmonsödter vor Gericht ziehen müssen.

Dach "zubrettern"

Ein zusätzliches Problem ist, dass derzeit weder Dachdeckerfirmen noch Arbeiter aufzutreiben sind, die helfen könnten, das Dach mit Holz "zuzubrettern". Birklbauer möchte ein sogenanntes "Kaltdach" aus Holz machen, weil zu befürchten ist, dass ein erneuter Hagelschlag ein neues Eternit-Dach wieder durchlöchern würde. Mit der Hilfe seines Schwagers begann er dieser Tage damit, aber zwei Leute könnten da nicht viel ausrichten. Auch die Feuerwehr hilft in solchen Fällen nicht mehr, weil es sich nicht um einen unmittelbaren Katastrophenfall handelt. Das Haus muss aber vor dem Herbst noch dicht gemacht werden, sonst droht Schlimmes. Die beiden Bewohner rechnen damit, dass es Jahre dauern wird, bis es völlig ausgetrocknet ist.

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