Statt Grundwasser Granit im Mühlviertel
Trinkwasser liefert der Fernwasserverband Mühlviertel, der ober- österreichweit einer der größten Versorger ist.
BEZIRK (dur). Drei Viertel der Urfahraner werden mit Trinkwasser von Wassergenossenschaften, Verbänden oder durch Leitungen von Gemeindeanlagen versorgt.
Viele Gemeinden beliefert der Fernwasserverband Mühlviertel. "Wir sind ein Großhändler, Einzelhaushalte schließen wir nicht an, dafür ist die jeweilige Gemeinde zuständig", so Wolfgang Aichberger, Geschäftsführer des Fernwasserverbandes Mühlviertel.
Wenig Grundwasser
Da das Mühlviertel relativ wenig Grundwasservorkommen hat, muss Wasser aus Quellen- und Brunnenanlagen von Zirking, Rodl, Ottensheim, dem Böhmerwald und Schörgendorf umgeleitet werden. "Wir sind ein reiner Fernversorger. Der Gründungsgedanke war, die Wassernot im Mühlviertel nach dem Zweiten Weltkrieg zu bannen", erklärt Aichberger. Daher wird seit der Gründung im Jahr 1965 die Trinkwasserversorgung für Mitgliedsgemeinden gewährleistet. Mittlerweile sind dies 44 Gemeinden im Mühlviertel, 13 davon aus Urfahr-Umgebung.
Jedes Quartal werden Proben des Trinkwassers genommen. Zusätzlich führt die ö. Agentur für Gesundheits- und Ernährungssicherheit (AGES) jährlich einen Lokalaugenschein durch, kontrolliert Wasserqualität und Anlagen. "Grundsätzlich haben wir ein sehr gutes Wasser. Großes Thema ist die Härte. Die Bevölkerung will weiches Wasser, um weniger entkalken zu müssen. Gesünder wäre aber härteres Wasser, das mehr Kalk und Mineralstoffe enthält", meint Aichberger.
Reserven vorhanden
Für Engpässe und Störfälle ist der Chef mit seinen sechs Mitarbeitern in den Bereichsanlagen Aigen, Hellmonsödt und Pregarten gerüstet. "Wir haben ausreichend Reserven, können jeden Behälter rückversorgen, sprich ihn von zwei Quellen speisen", beruhigt Aichberger. Dies war auch beim Hochwasser 2013 der Fall. "Wir haben die Anlage in Ottensheim hochwassersicher gebaut. Es gab keine technischen Schäden und auch die Wasserqualität hat gepasst. Aus Sicherheitsgründen wurde diese Anlage dennoch sechs Wochen nicht angezapft. Selbst diesen Ausfall konnten wir durch Reserven abfangen", erinnert er sich.
Generell befindet sich der Wasserverbrauch der Gemeinden tendenziell noch im Steigen, man merke aber gerade in den Rohrbacher Gemeinden, dass die Bevölkerung abnimmt und dafür im Speckgürtel von Linz zunehme, meint Aichberger. "Bei extremen Trockenperioden wie letzten Frühling in Rohrbach merkt man verstärkte Zugriffe der Gemeinden. Auch die Baustelle an der S10 bringt Zusatzbedarf an Wasser", nennt er zwei Beispiele für die zwischenzeitlich mehr Wasser benötigt wurde.
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