"Tracht ist Trend und Tradition"

Die Gramastettner Tracht ist auch bei Jüngeren sehr beliebt. Etwa 100 Dirndln wurden bereits genäht. | Foto: Goldhaubengruppe Gramastetten
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  • Die Gramastettner Tracht ist auch bei Jüngeren sehr beliebt. Etwa 100 Dirndln wurden bereits genäht.
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BEZIRK (vom). Sowohl am Land als auch in der Stadt erlebt die Tracht seit einigen Jahren einen Aufschwung. In einigen Gemeinden des Bezirks gibt es auch Original-Trachten.
Vor etwa einem Jahr wurde die Kirchschlager Tracht erstmals vorgestellt. Eine Arbeitsgruppe, welche sich aus Birgit Reiter, Ruth Kastner, Veronika Kaiser und Elfriede Hofer-Aichberger zusammensetzt, hat die Tracht entworfen. Veronika Kaiser, die ehemalige Handwerkslehrerin der Fachschule Kirchschlag, hat den Prototypen geschneidert. "Damit eine Tracht zur Original Tracht wird, müssen einige Grundvoraussetzungen erfüllt werden. Farben und Stoffe sollen einen Bezug zum Ort haben. So können etwa Merkmale des Gemeindewappens in die Tracht einfließen", sagt Birgit Reiter, Projektleiterin der Kirchschlager Tracht und Obfrau der Goldhaubengruppe.

Fest- und Alltagstracht

Grundsätzlich wird zwischen Fest- und Alltagstracht entschieden. Das Material zeigt, um welche Tracht es sich handelt. "Die Kirchschlager Festtracht kombiniert einen schwarzen Rock aus Wolle mit einer blauen oder grünen Seidenschürze. Beim Oberteil sind am Latz Haken eingenäht, in denen eine Goldkette geschnürt wird. Am Rücken ist die Schneeflocke des Gemeindewappens in Gold eingestickt", erklärt Reiter. Das Festtagsdirndl ist für jeden festlichen Anlass geeignet. Die Alltagstracht ist an die Festtagstracht angelehnt, jedoch werden hier regional verankerte Materialen wie Leinen und Baumwolle verwendet. Die Farbauswahl orientiert sich an der Natur des Mühlviertels. Das Dirndl kann beispielsweise in blau, grün, grau, beige oder braun gehalten sein. Die Schneeflocke ist auch hier ein Merkmal am Rücken. "Dieses Dirndl kann jederzeit getragen werden und ist, mit oder ohne Bluse getragen, ein echter Hingucker."
An zehn Kursnachmittagen zu je dreieinhalb Stunden fertigten erst kürzlich 18 Kirchschlager Frauen ihr eigenes Dirndl. "Die Kirchschlager Tracht für Männer gibt es derzeit noch nicht, ist aber bereits geplant", so Reiter.

Seit 2009 Gramastettner Tracht

Im Jahr 2009 entwarfen einige Frauen der Goldhaubengruppe Gramastetten gemeinsam mit Nähkursteilnehmerinnen das Gramastettner Sommerdirndl. Anhaltspunkt war auch hier das Gemeindewappen. Die Farben sowie die geschwungenen Unterteilungen und Wellenlinien sind an den Trachtenkleidern zu erkennen. "Das Oberteil des Sommerdirndls wird in rotem, grünen und blauem Leinenstoff gehalten. Vorne ist eine Knopfleiste. Rock und Schürze sind aus Leinen- oder Baumwollstoffe und sind in dazupassenden Farben gestreift oder mit Blumen bedruckt", sagt Anna Lehner, Goldhaubenobfrau aus Gramastetten. Ein Jahr später wurde auch eine Festtracht entworfen. Das Laibchen wird aus einfärbiger Seide, der Rock aus schwarzen Wollstoff und die Schürze in passender Farbe ebenfalls aus Seide geschneidert. Eine Goldkette wird auf Miederhaken am Laibchen verschnürt. "Seit dem ersten Nähkurs wurden bereits mehr als 100 originale Gramastettner Dirndln genäht. Sieben Kurse mit jeweils etwa zehn Teilnehmern wurden seit 2009 abgehalten", so Lehner. Die Gramastettner Tracht ist aber nicht nur bei den Goldhauben sehr beliebt. Immer mehr junge Menschen und Kinder zeigen sich in der Tracht ihrer Gemeinde. "Die Volkstanzgruppe und auch die Singrunde sind bereits einheitlich gekleidet. Derzeit wird auch die Musikkapelle mit der Gramastettner Tracht eingekleidet. Beim Herbstkonzert präsentieren die Musiker ihre neue Uniform. Nach der Premiere können sich auch Herren das Sakko der Gramastettner Tracht anfertigen lassen", sagt die Goldhaubenobfrau.

Etwa 750 originale Trachten in Oberösterreich

Die Kirchschlager Tracht und die Gramastettner Tracht wurden mittlerweile auch in der Trachtenmappe des OÖ Heimatwerkes aufgenommen, in der alle oberösterreichischen Original-Trachten verwaltet werden. Hier kann jeder Einsicht nehmen und sich anschließend selbst sein Dirndl nähen. "Seit 1998 wurden etwa 750 neue Trachten in Oberösterreich in der Trachtenmappe registriert, davon etwa 200 im Mühlviertel. Um aufgenommen zu werden ist wichtig, dass das neue Gewand trachtenkonform ist, Material und Farben zueinander passen und etwas einzigartiges aufweist", erklärt Maria Huber, Filialleiterin des OÖ Heimatwerks in Linz.

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