Gallneukirchen
Wirbel um alten Karner
GALLNEUKIRCHEN (fog). Erich Mayr, Besitzer des denkmalgeschützten Karners neben der katholischen Pfarrkirche in Gallneukirchen, will einen Neubau direkt in seiner Nachbarschaft verhindern. Der Karner (=Beinhaus) stammt aus dem 15. Jahrhundert, soll aber auch romanische Elemente enthalten und ist das älteste Gebäude der Gusenstadt. 1792 wurde das Beinhaus von der Kirche ausgeschieden und diente danach viele Jahre als Friedhofskapelle. Erich Mayr erwarb den Karner im Jahr 2000 und ist bereits der neunte Besitzer. Der Musiker und Komponist hat viel Zeit, Arbeit und Geld in die jahrelange Renovierung hineingesteckt.
"Entwertung"
Mayr ist der Ansicht, dass es sich bei dem Karner um einen Widmungsfehler der Gemeinde handelt: "Das Gebäude ist auf Kerngebiet gewidmet, daher darf direkt drangebaut werden." Direkt an seiner Grundstücksgrenze werde eine 13,5 Meter hohe Mauer aufgezogen, so Mayr. "Das historische Gebäude wird durch den Neubau völlig entwertet", sagt derGallneukirchner.
Sein Gegner bei der Bauverhandlung ist der Immobilienfachmann Johannes Handlbauer, der einen Neubau mit Wohnungen und Geschäftsflächen zwischen Hauptstraße und Pfarrgasse plant. "Wir haben uns ganz korrekt an den Bebauungsplan gehalten", sagt Handlbauer. Bürgermeisterin Gisela Gabauer (ÖVP) bestätigt die Korrektheit seines eingereichten Plans. "Durch die Verzögerung, zu der es jetzt kommen wird, entsteht mir ein großer finanzieller Schaden", sagt Handlbauer. Erich Mayr werde jedenfalls gegen den Bescheid der Bauverhandlung Berufung einlegen. Er hofft auch auf einen Einspruch des Bundesdenkmalamts oder des Ortsbildbeirats.
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