Online-Petition
Wirbel um Kindergärten in Engerwitzdorf und Gallneukirchen
Eltern in Engerwitzdorf und Gallneukirchen fordern in Kindergärten eine zusätzliche Gruppe.
ENGERWITZDORF/GALLNEUKIRCHEN. Im Gusental rumort es aktuell aufgrund der Situation in den Pfarrcaritas-Kindergärten. Bis zu Redaktionsschluss haben 501 Personen eine Online-Petition von besorgten Eltern unterstützt, die Strukturverbesserungen bei der Betreuungsqualität in den Kindergärten verlangen. Für die insgesamt 20 Gruppen in den Kindergärten St. Ägidius und St. Florian (beide Schweinbach), St. Elisabeth (Treffling), St. Martin und St. Josef (beide Gallneukirchen) gibt es sogar Wartelisten. Warum? "Die Eltern wollen, dass jedes dreijährige Kind einen Platz bekommt", erklärt Barbara Freydorfer von der Caritas. Dazu müssten die beiden kooperierenden Gemeinden die Kriterien ändern, was sie aber aus Kostengründen nicht können. Ein Kind, das erst in der zweiten Hälfte des folgenden Kindergarten-Arbeitsjahres (Februar bis August) das dritte Lebensjahr vollendet, bekommt aktuell keinen Platz – für einige berufstätige Eltern ein Nachteil.
Zusätzliche Gruppe gefordert
Außerdem gibt es Diskrepanzen bei der Größe der Gruppen. Die Eltern meinen, dass die Gruppen aufgrund des stark belasteten Personals zu groß seien. Sie verlangen daher eine zusätzliche Gruppe. Derzeit dürfen maximal 23 Kinder in einer Gruppe sein. Das Land OÖ erlaubt Überschreitungen, also je 25 Kinder. Aber, so Freydorfer: "Wir starten im Herbst in allen Kindergärten ohne Überschreitung. Erst ab Jänner 2024 haben wir drei Gruppen dabei, in denen 24 Kinder sind."
Personal wird aufgestockt
Die Gusengemeinden reagierten auf die Elternkritik: Ab Herbst 2023 gibt es zusätzliches Personal mit 5.500 Betreuungsstunden und fünf Zivildiener. Die beiden Bürgermeister der gemeinsamen Kindergartenregion, Herbert Fürst (ÖVP) in Engerwitzdorf und Sepp Wall-Strasser (SPÖ) in Gallneukirchen wollen die Sorgen der Eltern ernst nehmen, verweisen aber auf die bereits erreichte gute Betreuungsqualität. Fürst: "Im Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer wird die Region mit der Bestwertung 1A+ geführt." Wall-Strasser spart nicht mit einer allgemeinen Kritik: "Das Grundübel ist, dass von Bundes- und Landesregierungen viel zu wenig Geld für eine gerechte Bildungs- und Familienpolitik im Bereich Kindergärten und Krabbelstuben bereitgestellt wird."
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