Gartner zu Fusion: "Brauchen keine Bürgerbefragung"

- hochgeladen von Gernot Fohler
Die Fusionslust der Vorderweißenbacher mit der Rohrbacher Gemeinde Schönegg ist groß. Bürgermeister Leopold Gartner will eine Entscheidung beim Infoabend im Schmankerlwirt.
VORDERWEISSENBACH/SCHÖNEGG. Peter Pagitsch, der Bürgermeister von 550-Einwohner-Gemeinde Schönegg (Bezirk Rohrbach) hat mit seiner Ankündigung seinen Ortschefsessel räumen zu wollen bzw. mit Nachbargemeinden zu fusionieren für Aufregung gesorgt. Als heißeste Kandidaten für einen möglichen Zusammenschluss stehen nach wie vor Helfenberg (Bezirk Rohrbach, 1.000 Einwohner) und Vorderweißenbach (2.000 Einwohner) im Rampenlicht. Afiesl (Bezirk Rohrbach) hatte sich selbst aus dem Rennen genommen.
"Riesenbereicherung"
Nächste Woche findet in Schönegg eine Gemeinderatssitzung statt, die mitentscheiden wird in welche Richtung die kleine Gemeinde gehen wird. In Vorderweißenbach stehen die Türen weit offen. "Es wäre eine Riesenbereicherung für uns und eine Aufwertung von Vorderweißenbach. Von unserer Seite spricht nichts dagegen", sagt der Vorderweißenbacher Bürgermeister Leopold Gartner (ÖVP). Der Ortschef bedauert, dass die Diskussion nun in den Medien ausgetragen wird, "weil wir in zwei bis drei Wochen alles unter Dach und Fach gehabt hätten". Vorderweißenbach und Schönegg würden sich hervorragend ergänzen und arbeiten bereits gut zusammen. Beispielsweise eine Kinderbetreuungseinrichtung für Unterdreijährige mit Tagesmüttern haben die beiden Gemeinden zusammen umgesetzt oder etwa ein Vermessungsgerät gemeinsam angekauft, so Gartner. "Peter Pagitsch hat Handschlagqualität", sagt der Vorderweißenbacher, der meint, dass die Schönegger eher zur UU-Gemeinde tendieren: "Die Bewohner des Guglwaldes zieht es eher zu uns, weil viele bei uns z.B. im Musik- oder Sportverein sind."
"Handheben bei Infoabend genügt"
Im Gegensatz zu Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP), der eher zu Kooperationen zwischen den Gemeinden tendiert und sich vor Fusionen Bürgerbefragungen wünscht, will Gartner die Fusion via Infoabend entscheiden, der in zirka drei Wochen beim Schmankerlwirt in Vorderweißenbach über die Bühne wird. "Ein Bürgerbefragung ist nicht nötig, sondern eine Abstimmung mit Handheben beim Infoabend, zu dem alle Bürger eingeladen sind, genügt. Wir sind gewählte Vertreter und die Leute erwarten sich von uns, dass wir Entscheidungen treffen", sagt der Vorderweißenbacher Bürgermeister. Gartner versteht auch nicht, weshalb sich die Landesregierung so vorsichtig verhält. "Die Bürger sind viel vernünftiger als sie denken und wissen, dass zu kleine Einheiten nicht besser für sie sind."
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