Dänemarks Wirtschaft wächst dank Reformen und internationaler Ausrichtung

Landesrätin Doris Hummer und Botschafter Ernst-Peter Brezovszky begutachten Frösche aus dem 3D-Drucker der Technical University of Denmark. | Foto: Denise Stinglmayr/Land OÖ
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  • Landesrätin Doris Hummer und Botschafter Ernst-Peter Brezovszky begutachten Frösche aus dem 3D-Drucker der Technical University of Denmark.
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DÄNEMARK (dur). Oberösterreich und Dänemark haben viele Gemeinsamkeiten. Wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass Dänemark im europäischen Innovationsranking nach Schweden auf Platz Zwei einer der Innovationsleader ist, Österreich auf Platz elf hingegen "nur" ein Follower. Und das obwohl ähnlich viel Geld, etwa drei Prozent des BIP, in Forschung investiert wird. Während die Prognose des Wirtschaftswachstums in OÖ bei 0,8 Prozent liegt, werden in Dänemark 1,7 Prozent prognostiziert.

Forschungsreise mit oö. Delegation
Landesrätin Doris Hummer versuchte in Kopenhagen und Aarhus in Gesprächen mit Wissenschaftlern von Universitäten und Forschungslabors herauszufinden, was die Dänen besser machen und wo Oberösterreich noch etwas lernen kann. Begleitet wurde sie dabei vom österreichischen Botschafter Ernst-Peter Brezovszky und einer oö. Delegation, der unter anderem Richard Hagelauer, Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, Gerald Reisinger, Geschäftsführer der FH OÖ Management GmbH, Margarete Überwimmer, stellvertretende Vorsitzende im Rat für Forschung und Technologie für OÖ sowie Wilfried Enzenhofer, Geschäftsführer der Upper Austrian Research GmbH (UAR), angehörten.
Jens Oddershede, Vorsitzender des dänischen Rates für Forschung und Innovationspolitik, sieht viele Reformen der Dänen seit 2000 als wesentlich für die gute Entwicklung. "Wenn man international mitmischen will, ist die Größe von Bedeutung", meint er. 2007 wurden aus vormals 12 Universitäten 8, aus 13 Forschungsinstitutionen 3. Wesentlich dabei: Die Standorte wurden beibehalten, deren Administration und Management zusammengelegt. Schwerpunkte setzen die Dänen auf den Gebieten der Lebenswissenschaften wie Medizin, Biotechnologie, Geowissenschaften, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Informations- und Kommunikationstechnologie und sind um eine internationale Ausrichtung als Wissenschafts- und Hochschulstandort bemüht.

Energien bündeln
Durch Kooperationen soll das Know-how der Dänen bei Forschungsprojekten eingesetzt werden. Während der Forschungsreise unterzeichneten Hummer und Enzenhofer (UAR) Kooperationsverträge mit dem Department of Mechanical Engineering der Technischen Universität von Dänemark (DTU) und dem dänisch technologischen Institut (DTI). In den nächsten fünf Jahren sollen Forschungsprojekte gemeinsam umgesetzt werden. "Es bleibt nicht bei den Unterschriften. Wir nehmen viel Arbeit mit nach Hause. Die Kooperationsverträge machen uns stolz, weil sie bestätigen, dass unsere Ausrichtung der letzten fünf Jahre richtig war", meint Enzenhofer.
Weiters plant Hummer im Herbst die Zusammenarbeit mit der Region Midtjylland und derem Vorsitzenden Bent Hansen, sowie der Universität von Aarhus abzuschließen.

Anregungen für Oberösterreich
Hummer zeigte sich von der schnellen Umsetzung von Reformen seitens der Politik beeindruckt. "Wirtschaft und Regierung gehen in Dänemark den gleichen Weg, sie nutzen die Symbiose aus", hebt Hagelauer (JKU) eine Stärke der Dänen hervor. Ähnlich wie das "Medicon Valley" von Dänemark und Südschweden soll mit der Errichtung der medizinischen Fakultät auch in Oberösterreich ein "Medical Valley" entstehen. Hagelauer ergänzte, dass man vom dänischen Gesundheitssystem einiges für die neue Medizinische Fakultät lernen könne.
Weiters denkt Hummer darüber nach, Innovationsbeauftragte, die es in Dänemark in jeder Forschungsabteilung gibt, in Oberösterreich einzuführen.
"Es ist beeindruckend, wie in Dänemark gearbeitet wird, wir können viel mitnehmen, haben gesehen: Input alleine macht es nicht aus. Die Chemie zwischen Österreich und Dänemark stimmt. Das ist eine gute Basis, um gemeinsam mehr erreichen zu können", meinte Hummer abschließend.

Botschafter zuversichtlich
Botschafter Brezovszky verabschiedete die Delegation mit den Worten: "Diese Reise wird Spuren hinterlassen. Man kann von den Dänen einiges lernen, ein bisschen mehr Zuversicht und Wagemut sollte sich OÖ abschauen." Als Kenner der Dänen und deren Verhalten betonte er den herzlichen Empfang in allen Forschungseinrichtungen, der nicht selbstverständlich sei. Als mögliche Gründe nannte er Oberösterreichs Forschungsniveau und die konkreten Kooperationsvorhaben.

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