Kurstädter auf da Vincis Spuren
Die beiden Urfahraner Stefan Schimpl und Dominik Prach sind mit Herz und Leidenschaft Zimmerer.
BAD LEONFELDEN (rei). Der eine stammte aus Florenz in der Toskana und die beiden anderen kommen aus dem Mühlviertel, der Toskana Österreichs, wie sie aufgrund ihrer Kulinarik schon bezeichnet wurde: Die Urfahraner Zimmerer Stefan Schimpl und Dominik Prach haben sich mit der selbsttragenden Brücke des Universalgelehrten Leonardo da Vinci im Rahmen ihrer Abschlussarbeit der Bauhandwerker-Ausbildung an der HTL1 Bau & Design in Linz beschäftigt, die insgesamt drei Jahre dauert.
"Eine schöne, aber zugleich fordernde und lehrreiche Zeit in Linz", resümiert Schimpl seine Ausbildung. Das Besondere an dieser Brücke, ursprünglich für neuzeitliche Armeen entwickelt, ist, dass sie sich selbst trägt, also ohne zusätzliche Materialien wie Nägel, Schrauben oder Seile auskommt. "Wir haben in unserer Halle am Standort der Firma Kapl einen Belastungstest bis zu 1800 Kilogramm durchgeführt. Bei entsprechender Konzeption würde sie also einen PKW tragen", ist Prach stolz auf das Projekt und führt weiter aus: "Verwendet haben wir lediglich 12 cm dicke Rundhölzer, die entsprechend gefräst wurden."
Für Schimpl haben Leonardos Brücken Zukunft: "Der theoretische Grundstock ist aufbereitet. In Südtirol hat man im Gebirge eine solche Brücke bereits errichtet. Insofern hat diese Bauform sicher Zukunft, denn unsere Brücke steht in einer Viertelstunde."
Voll des Lobes ist ihr Vorgesetzter Holzbaumeister Walter Mitterbaur: "Als Firma ist man froh, solche engagierten und intelligenten Mitarbeiter zu haben. Gut ausgebildete Facharbeiter sind das höchste Kapital, das ein Betrieb besitzen kann." Von einer qualitativen Ausbildung profitieren Facharbeiter und Firma gemeinsam.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.