Büroteams gehört jetzt die Zukunft

v.l.: Ulrich und Agnes Kehrer, Johannes Rammerstorfer, Jürgen Pichler. | Foto: Kehrer
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BEZIRK (fog). Viele Urfahraner lechzen nach Staufreiheit – andere wollen als Einpersonen-Unternehmen (EPU) nicht daheim arbeiten: Bürogemeinschaften scheinen die Lösung zu sein.
In Ottensheim existiert seit 1,5 Jahren eine gut funktionierende Bürogemeinschaft im sogenannten Klambauerhaus, einer ehemaligen Greißlerei.
Nun zeichnet sich auch im Gewerbegebiet zwischen Gallneukirchen und Engerwitzdorf ein Gemeinschafts-Bürohaus ab. Allerdings laufen noch Verhandlungen zwischen den beiden Gemeinden und der WKO Urfahr-Umgebung.

Büro im Klambauerhaus

Die Ottensheimer Bürogemeinschaft in der Bahnhofstraße – es ist die erste im Bezirk – initiierte der Architekt Jürgen Pichler. Er kaufte die Immobilie, die inzwischen generalsaniert ist. "Mir ist es ursprünglich um die Ortskernbelebung gegangen", sagt der Architekt. Die Grafik-Designer und Fotografen Agnes und Ulrich Kehrer suchten damals ein Büro. So sei die Idee für ein "Co-Working" entstanden, die er von Wien kannte. Christian Wolfsberger nützte mit seinem Innovationsbüro für Kunststofftechnik die Chance und mietete einen Schreibtisch an. Ebenso Johannes Rammerstorfer mit einem Ingenieurbüro für Energie-Effizienz. "Ein Einzelbüro würde das Drei- oder Vierfache kosten", so Wolfsberger. Für Start-up-Unternehmen sei es die ideale Lösung. Rammerstorfer hatte ein halbes Jahr zu Hause gearbeitet, ist aber jetzt froh, dass Berufliches und Privates getrennt sind.
"Nach Linz pendeln ist uninteressant", meint Agnes Kehrer. Sie und ihr Ehemann Ulrich sind von Linz zugezogen. Sie schätzen die kurzen Fußwege zwischen Wohnhaus, Arbeit und Kindergarten. Die Infrastruktur im Zentrum sei ausgezeichnet. "Zu Kundenterminen nach Linz fahre ich mit dem Zug oder mit dem Bus", sagt Grafikdesigner Kehrer. Für die Bürogemeinschaft, die sich offensichtlich gut untereinander versteht, sei wichtig, dass es unkompliziert läuft. Von der Akustik her, stört keiner den anderen. Zusammen haben sie sich die Büromöbel selbst gebaut sowie einen Drucker und eine Kaffeemaschine angeschafft.

Finale Gespräche in "Galli"

In Gallneukirchen ist ein größeres "Co-Working"-Projekt in finalen Gesprächen. Laut WKO-Leiter Franz Tauber wird nach zwei Interessensgruppen Ausschau gehalten. Einerseits wäre eine Bürogemeinschaft für große expandierende Linzer Firmen interessant, die Mitarbeiter in der Region an der S10 oder A7 haben oder neu rekrutieren wollen, "denen aber der Ausbau in Linz zu kostspielig oder aus Platzgründen unmöglich ist". Andererseits sei es für EPU von Interesse. Der WKO-Mann meint, dass die ressourcenschonende "Shared Economy" sehr stark im Trend sei. Tauber könnte sich an der B126, etwa in Hellmonsödt-Glasau, ein ähnliches Projekt gut vorstellen. "Wichtig ist, dass Nahversorgung und Infrastruktur vorhanden sind." Zuversichtlich ist Tauber bei der Schaffung von neuen nachhaltigen Arbeitsplätzen in den Inkoba-Gewerbegebieten Bad Leonfelden und Feldkirchen. "Die Gemeinden haben verstanden, dass sie Kräfte zu ihrem Vorteil bündeln müssen."

Zur Sache

Ein paar Maßnahmen "Gegen den Stau":
Bürogemeinschaften bzw. "Co-Working": Büro im Klambauerhaus, Bahnhofstraße, Ottensheim; Bürohaus in Gallneukirchen/Engerwitzdorf
Interkommunale Betriebsbaugebiete (INKOBA) Feldkirchen und Bad Leonfelden
Car-Sharing
Fahrgemeinschaften
• Trend zum Radfahren/E-Bike/Radhauptrouten nach Linz
S-Bahn-System

Ursachen, weshalb Linzer Betriebe ins Mühlviertel tendieren:
• Ausbau in der Stadt ist zu kostspielig
• Grund und Boden für die Expansion sind in der Stadt nur begrenzt vorhanden
• Grundstückspreise beziehungsweise Mieten auf dem Land sind billiger
• Gut ausgebildete Arbeitskräfte im Mühlviertel

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