Des Schlamms Herr werden
Gemeinsamer Kampf gegen Treffner Geröllhügel
Mit vereinten Kräften möchten Gemeinde, Land und Bund bis zum Frühling die Äcker im Gegendtal schlammfrei machen und die Geröllhügel entfernen.
TREFFEN, ARRIACH. Das verheerende Unwetter Ende Juni hat in Treffen und Arriach binnen kürzester Zeit Schäden in Millionenhöhe verursacht, eine bis heute sichtbare Spur der Verwüstung hinterlassen. Bereits kurz nach dem Jahrhunderthochwasser hat das Land je 102.000 Euro in die Absicherung von Uferanrissen und die Entfernung von Verklausungen an Brücken investiert. Jetzt soll dem Flussregime mehr Raum für eine natürliche Gewässerentwicklung gegeben werden, während die geschädigten Objekte und Liegenschaften zur Gänze abgelöst werden. "Die veranschlagte Gesamterfordernis beträgt 7,6 Millionen Euro, der dafür erforderliche Landesbeitrag 3,04 Millionen Euro", verrät Katastrophenschutz- und Wasserwirtschaftsreferent Landesrat Daniel Fellner.
88 Hektar Schlamm im Weg
Im Gegendtal sind immer noch etwa 88 Hektar Acker- und Wiesenflächen von einer Schlamm- und Geröllschicht überzogen. Deren Entfernung wird vier Millionen Euro kosten – Geld, das aus Bundes-, Landes- und Gemeindemitteln kommt. "Unser Ziel ist es, die Flächen spätestens bis zum Maisanbau im Mai freigeräumt zu haben. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Wasserwirtschaft und der Agrartechnik des Landes soll dies möglich machen", gibt sich Agrarreferent Landesrat Martin Gruber positiv. Mehr als 150.000 Kubikmeter Material wurden mit vereinten Kräften aus dem Krisengebiet abtransportiert und auf fünf großen Flächen in Treffen zwischengelagert. Gruber: "Ein Teil der Sedimente wird für den Bau eines neuen Hochwasserschutzdammes in Treffen verwendet, ein geringerer Teil direkt in die Böden eingearbeitet."
Symbole des Schreckens
Bei der Glühalm, vorm Gegendtaler Hof und im Bereich der Vogelsangsiedlung befinden sich drei Schlamm- und Geröllhaufen mitten im Gemeindegebiet von Treffen. "Ich bin dankbar, dass diese Symbole der Katastrophe jetzt mit vereinten Kräften entfernt werden. Das ist wichtig für die Psyche unserer Gemeindebürger", sagt Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig, der die unermüdliche Arbeit der Abteilungen 10 (Land- und Forstwirtschaft) und 12 (Wasserwirtschaft) hervorheben möchte: "Wie die Landesräte, arbeiten auch Peter Hebein und Stefan Urbanek wie die Bienen. Die konstruktive Zusammenarbeit von Bund, Land und Gemeinde haben eine Welle der Hoffnungslosigkeit in eine Welle der Hilfsbereitschaft verwandelt." Die Regulierung von Treffner- und Afritzbach zwischen Klamm und Ortskern kostet die Gemeinde etwa eine Million Euro: "80 Prozent übernehmen Land und Bund. Im Frühjahr soll alles fertig sein!"
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