Fischerhof in Velden
Herstellung von Maiwipfel-Sirup und Gin und Co.
Am Fischerhof in Velden wird derzeit Maiwipfelsirup produziert. Es gibt noch Vieles mehr. Und auch wie jedes Jahr was Neues: den "Starmountain Gin".
VELDEN. Den Fischerhof gibt es bereits seit Generationen. Seit 1995 sind sie Direktvermarkter, erzählt Brigitte Fischer. Neben dem Hofladen erstrecken sich zehn Hektar Wiesenfelder. Angrenzend dazu der Wald. "Es gibt quasi alles direkt vor der Haustüre", so Fischer.
Vormals in der Ackerbau- und Viehwirtschaft stellte man den Hof auf Obstanbau um, im Jahr 1995 wurden erstmals Himbeerstauden gesetzt. Die Beeren werden eingekocht und Marmelade gemacht. Neben den Himbeeren werden hofeigene Brombeeren, Marillen, Hollunder, Birnen, Erdbeeren, Hollunder und vieles mehr verarbeitet. Derzeit liegt das Augenmerk auf den Maiwipfeln – jetzt wird der Sirup produziert. Auch von Wildkräutern ist die leidenschaftliche Köchin fasziniert: "Wir stellen eigene Salze her und probieren immer wieder neue Rezepte aus."
Medizin aus dem Wald
Maiwipfel sind die Jungtriebe der Fichten und Tannen. Die Erntezeit der Maiwipfel ist im Zeitraum von April bis Mai. Sie enthalten zahlreiche heilsame Wirkstoffe und sind somit die Basis vieler Naturheilmittel. Maiwipfel wurden seit jeher als Hausmittel gegen Husten geschätzt. Die Inhaltsstoffe wirken antiseptisch, was hilft, Bakterien und den damit einhergehenden Husten und Schleim zu verringern. Für die Herstellung von Hustensaft wird in einem verschließbares Hoch-Gefäßglas eine Schicht Maiwipferl geben und diese mit Zucker bedecken. Schicht für Schicht wird weiter eingefüllt. "Das Gefäß wird dann zwei bis drei Wochen in die Sonne gestellt, damit sich der Zucker aufgelöst", erklärt Fischer. Dann werden die Maiwipfel abgeseiht. "Den Hustensaft dann ein paar Monate stehen lassen, damit alles noch richtig durchzieht", sagt die Expertin. Auch ein herrliches Pesto kann man aus den Maiwipfeln herstellen.
Neuer Gin aus Kärnten
Gin-Liebhaber aufgepasst. Ein neuer Gin ist auf dem Markt. "Jedes Jahr gibt es am Fischerhof was Neues, die Kunden erwarten das ja schon fast von uns", lacht Fischer. Neben Marmeladen & Co. werden am Fischerhof nämlich auch 50 verschiedene Edelbrände und Liköre produziert. Neu ist die Gin-Eigenkreation, mit einer fruchtig blumigen Note. "Ein Hauch von Wacholder mit zwarter Himbeernote und viel Liebe", beschreibt Fischer das Produkt, das erst seit Jänner auf dem Markt ist. Die zweite Charge ist gerade in Arbeit.
Der Sternberg gibt dem "Starmountain-Gin" nicht nur seinen Namen, von hier kommen auch einige der "Botanicals". "Neben Wacholder sind unsere Himbeeren der Mittelpunkt dieser fruchtig, floralen Gin-Kreation", sagt Fischer. Auf der Messe Wieselburg wurde der Gin auch schon prämiert. "Das goldene Stamperl" ist eine Prämierung bäuerlicher Brände und Liköre"Wir freuten uns sehr über die Bronze-Medaille", so Fischer.
Rezepte:
Maiwipfelsirup:- drei bis vier Liter frische, hellgrüne Fichten- und Tannenwipfel
- ein Kilogramm Kristallzucker
- ein weithalsiges Glas
Bei uns auch als „Probst“ bekannt, wurde Maiwipfelsirup schon zu Großmutters Zeiten als eines der natürlichsten Hausmittel gegen Husten und Heiserkeit verwendet. Ein Teelöffel davon pur eingenommen und der Hustenreiz ist gelindert. Als Durstlöscher 1:20 mit klarem Wasser verdünnt ergibt Maisaft ein herrliches Erfrischungsgetränk. Probst kann man wie Honig zum Süßen von Tee verwenden. Ein altbewährtes, vielfach in Vergessenheit geratenes Produkt. Fichtenwipfel zum Naschen: Die Wipfel einfach in zerlassene Schokolade tauchen und genießen.
Maiwipfelpesto:
- eine Handvoll Maiwipfel
- eine Handvoll Giersch
- etwas Gundelrebe und frische Blätter der Linde (die haben einen leicht nussigen Geschmack)
- Olivenöl, Salz
Eingelegte Fichtenspitzen:
- 250 g junge Fichtentriebe
- 300 ml Apfelessig
- 150 ml Wasser
- 1 TL schwarze Pfefferkörner
- 1 TL Wacholderbeeren
- 1 TL Salz
- 50 g Rohrzucker
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