In Schottland gibt es die Geschenke später
Von Nicole Schauerte
GAILTAL. Vor rund 20 Jahren kam David Shankland nach Österreich - aus privaten Gründen, aber auch um hier in Kirchengemeinden auszuhelfen. Mittlerweile hat der gebürtige Schotte schon einige Weihnachtsfeste hier gefeiert, kann sich aber nur allzu gut an früher erinnern.
Feiern am 25. Dezember
"Der Heiligabend heißt in Schottland Christmas Eve und ist in der Reihenfolge der drei Feiertage eher untergeordnet," erklärt der 70-Jährige im Gespräch. "Gefeiert mit der ganzen Familie wird am Christmas Day, am 25. Dezember." Aber der Gang zur Kirche gehört für viele Menschen am 24. Dezember auch dazu und wer ganz ungeduldig ist, "dürfte" bereits nach Mitternacht die Geschenke auspacken.
"Einen Stephanitag, wie der 2. Weihnachtsfeiertag hier heißt, kennt man im Vereinigten Königreich nicht und die verbundenen Traditionen natürlich auch nicht," erklärt der Pfarrer. "Wir nennen diesen Tag Boxing Day."
Auch bei der Auswahl der weihnachtlichen Speisen gibt es Unterschiede. "Zum Christmas Dinner gehört eine traditionell eine Pute," versichert er. Und Mince Pie (mit Rosinen und Ingwer), Christmas Pudding und Christmas Cracker sind ebenfalls unverzichtbar für die Schotten.
Zu Weihnachten kann David Shankland nicht mehr in Schottland sein. Da wird er hier in seiner Gemeinde gebraucht und er feiert Weihnachten gern mit seiner Gemeinde in Bad Bleiberg und seiner Wahlheimat Österreich. Aber einmal pro Jahr steht ein Urlaub in der Geburtsstadt an der Küste, nahe Glasgow, an.
Tradition im Gailtal
Die Weihnachtstraditionen im Gailtal sind dem sympathischen Geistlichen bestens vertraut. Er weiß um die hiesige Bedeutung des Heiligabends und der beiden Feiertage nur zu gut. Kletzenbrot, Weihnachtsplätzchen, vier Adventsonntage, ein liebevoll geschmückter Christbaum, Christmetten und viele andere kleine, sehr regionale Bräuche bestimmten das Fest der Liebe, wie es auch genannt wird in dieser Region.
Und auch die Pferdesegnung am Stephanitag hat in vielen Gemeinden noch Tradition, zum Beispiel in St. Stefan im Gailtal. Der Gang in die Kirche hat an den Feiertagen auch immer noch einen festen Platz und darüber freut sich der Pfarrer in Bad Bleiberg natürlich besonders.
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