Buchneuerscheinung
Sie forscht, wie Orte auf uns wirken

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WERNBERG. Seit zwölf Jahren recherchiert die promovierte Historikerin Roberta Rio die Geschichte von Grundstücken und Gebäuden. Die Ergebnisse dazu sind verblüffend und zeigen, dass vieles, was die Menschen für Schicksal halten, in Wirklichkeit die Orte mitbestimmen, an denen sie wohnen, arbeiten oder Urlaub machen. Sie nennt das „Topophilia-Effekt“. Nun hat Rio ihre Recherchen in Buchform gegossen - "Der Topophilia Effekt - Wie Orte auf uns wirken" veröffentlicht am 3. Oktober 2020 bei Edition a. Es schoss binnen zwei Wochen auf den 7. Platz der Thalia-Bestseller-Liste. Beim Hauptverband des österreichischen Buchhandels landete es auf den 8. Platz.

Wiederkehrende Muster 

Die Recherchen von Rio belegen, dass es für die in der Geschichte wiederkehrenden Muster statistisch sehr wahrscheinlich ist, dass diese heute wieder auftreten. Als Muster nennt sie zum Beispiel chronische Krankheiten, bestimmte Beziehungsverläufe und das Ausmaß des Erfolges von Unternehmen. „Dass sich Paare trennen, muss nicht unbedingt Schicksal sein,“ sagt Rio und ergänzt: „Oft entscheidet auch das Gebäude, in dem sie wohnen, ob eine Beziehung auseinander geht oder nicht.“ Doch warum genau das Gebäude? Weil die Vorbesitzer mit ihren Beziehungskonstellationen viel Information über den Verlauf einer heutigen Beziehung liefern können. „Kam es bei mehreren Generationen von Vorbesitzern zu Trennungen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich ein dort gegenwärtig wohnendes Paar trennen wird,“ ist sie überzeugt. „Auch Grundstücke können ihre eigene Geschichte erzählen und sich auf Beziehungen positiv oder negativ auswirken. Einige streitende Paare gehen zur Paarberatung, viele kommen zu mir, zur Historikerin,“ lacht Rio.

Zweck 

Im nächsten Schritt forscht sie, zu welchem Zweck das gegenständliche Gebäude beziehungsweise Grundstück genutzt wurde. Denn: „Geht es nach der Erfahrung von Rio sollten Orte so genutzt werden, wie sie geschichtlich vorgesehen sind. Diente vormals ein Gebäude beispielsweise als Gerichtsgebäude oder ein Grundstück als Friedhof, eignet es sich in der Gegenwart nicht als gesunder und glücklicher Wohnort.“ Diese Forschungsmethode kann auch auf Unternehmen umgelegt werden, da sich aus geschichtlicher Perspektive viele Gebäude und Grundstücke für einen bestimmten Unternehmensgegenstand nicht eignen. Dies macht sich nach Rio etwa in Form von Misserfolgen bemerkbar.

Zur Sache:
Roberta Rio, geboren und aufgewachsen in der Nähe von Triest, promovierte summa cum laude in Geschichte und verfügt über ein Diplom in Paläographie, Archivistik und Diplomatik. Die Methode, die sie bei der Analyse von Orten anwendet, präsentierte sie erstmals 2011 an der Universität von Glasgow. Die gebürtige Italienerin beschäftigte sich intensiv mit den Sprachen Altgriechisch, Latein, Hebräisch und Sanskrit, verfasste zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Bücher. Sie ist Mitglied des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.

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