"Es gibt zu wenige Zivildiener"
Sozialeinrichtungen in ganz Kärnten mangelt es an Zivildienern. Auch in Villach sind noch Plätze frei.
VILLACH (aju). Überall in Kärnten klagen die Sozialeinrichtungen über zu wenige Zivildiener für die kommende Periode. In Villach sieht es da nicht besser aus.
Zeit für die Menschen
Probleme bereitet den Institutionen vor allem die kommende Periode mit Beginn Anfang April. "Hier haben wir immer ein Loch, weil eben kein Schuljahr zu Ende geht und somit auch weniger Zivildiener zu uns kommen", sagt Verena Petzner von der Caritas. Insgesamt hat die Caritas jährlich 78 freie Plätze zu Verfügung. Davon sind derzeit 45 besetzt.
Loch im April
Auch beim Roten Kreuz stellt der Termin im April ein Problem dar. "Mit den Zahlen der Lehrlinge kann man schwer kalkulieren, da diese ganz unterschiedlich fertig werden und wir nicht wissen, wie viele Zivildiener verfügbar sein werden", sagt Klaus Pabautz von der Zivildienstverwaltung des Roten Kreuzes. Obwohl alle anderen Termine meistens voll besetzt sind, stehen für April in Kärnten insgesamt 70 Plätze zur Verfügung, wovon bisher noch 41 frei sind. In Villach sind es acht von zehn Stellen, die noch besetzt werden müssen.
Attraktivität des Heeres
Bei der Diakonie de La Tour hingegen macht man sich eher Sorgen um den Herbsttermin. "Der Turnus im April passt gut, besonders für Villach. Im Herbst aber haben wir noch zu wenige Zivildiener", sagt Claudia Peters, zuständig für den Zivildienst bei der Diakonie de La Tour. Als Grund nennt sie die zunehmende Attraktivität des Heeres und auch die Konkurrenz unter den Einsatzstellen. "Es gibt immer mehr Einsatzstellen im Zivildienstbereich, daher kommt es bei einigen, so auch bei uns, oft zu einem starken Mangel", sagt Peters. Von den 54 Stellen für das vergangene Jahr konnten deshalb zehn nicht besetzt werden.
Dringend gebraucht
Beim Samariterbund leidet man ebenfalls sehr unter der geringen Zahl an Zivildienern. "Wir bekommen 40 Zivildiener übers Jahr verteilt und teilweise kriegen wir die Plätze nur zu 50 Prozent besetzt", sagt Jutta Sandrieser. Problematisch ist für sie zusätzlich die fehlende Kontinuität, da man nie sagen kann, ob die Schule fristgerecht abgeschlossen wird. Das macht auch die Erstellung des Dienstplans schwieriger. Einen Grund in dem Fehlen der Zivildiener sieht sie auch darin, dass das Bundesheer eben nur sechs Monate, der Zivildienst hingegen neun Monate dauert. "Vor allem Schüler und Leute, die vorher schon gearbeitet haben, entscheiden sich für das Bundesheer. Wir würden allerdings dringend Leute brauchen und sind immer froh, wenn sich jemand bei uns meldet", so Sandrieser.
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