Teurer Advent
Ausgeprägtes Rastjahr führt zu höheren Glühmost-Preisen
Wenn es nach den Obstbauern der Region geht, war die heurige Ernte so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Teuerung beim Most beträgt gute zehn Prozent.
FINKENSTEIN, VILLACH. Bei der Obstpresse Baumgartner in Latschach ober dem Faaker See spürte man die magere Saison enorm. „Nach dem letzten, guten Jahr, war ja heuer ein Rastjahr zu erwarten. Es war jedoch eine extrem ausgeprägte Form des schlechten Jahres“, weiß Hubert Baumgartner, der eine Obstpresse in Latschach betreibt. Generell sagt man, dass in geraden Jahren viel Obst an den Bäumen hängt und in ungeraden Jahren, wie 2023, nur wenig zu ernten ist. Diese Theorie wurde so wie in den letzten Jahrzehnten auch heuer wieder bestätigt. Baumgartner: „In einem normalen Jahr haben wir pro Tag um die 30 bis 40 Kundschaften, heuer waren es an zwei Nachmittagen drei bis fünf Leute, die zu uns kamen.“
Am Adventmarkt spürbar
Diese Teuerung spürt man heuer am Adventmarkt, der in vielen Städten und auch in Villach schon begonnen hat. Bei der Adventhütte vom Goldenen Lamm am unteren Hauptplatz merkt man die zehn Prozent Teuerung beim Most natürlich. „Letztes Jahr konnten wir für unseren Most noch 3,80 Euro verlangen. Heuer müssen wir den Preis zehn Prozent hinaufschrauben und werden schon über vier Euro für die Tasse verrechnen müssen“, sagt Goldenes Lamm-Chef Günther Treiber. Seinem Nachbar geht es auch nicht anders. Schumi´s Bar-Besitzer Andreas Schumi ist sich dem heurigen Obst-Problem bewusst. „Mein Most-Lieferant konnte sich nicht erinnern, wann die Ernte zuletzt so schlecht war. Er musste sein Obst aus der Steiermark ankaufen, da es auch kaum Streuobst gab.“ Auch das führt dazu, dass Schumi seinen Mostpreis auf 4,20 Euro anheben muss. Beide Wirte sprachen auch die Miet- und Heizkosten an, die bei den beheizten Hütten hinzukommen. Treiber:„Es ist einfach wieder alles teurer geworden. Angefangen beim Most, über die Heizkosten bis hin zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
Trotz der Erhöhung rechnen die Hüttenbetreiber aber mit vielen Gästen und freuen sich schon auf die Adventmarkt-Saison.
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