"Der Jagdtrieb steckt tief im Menschen"

PATERNION (dg). Wer die Arbeitsräume von Eric Leitner betritt, macht gleich einmal tierische Bekanntschaft: Ein Wolf und ein Bär deuten an, welches Handwerk der gebürtige Bürgenländer ausübt.

Zwei Meister
Leitner ist einer von nur zwei Kärntner Meistern im Fach der zoologischen Dermoplastik, auch Tierpräparation genannt.
Vor 23 Jahren hat sich Leitner selbständig gemacht. "Meine Kunden kommen aus Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz aber auch Kanada oder den USA."

Chirurg und Bildhauer
"Als Tierpräparator muss man Chirurg, Bildhauer und Zoologe zugleich sein." Schon dessen Vater war im Burgenland als Präparatormeister tätig.
Gerade hat Leitner einen Auerhahn in Arbeit. "Zehn Stunden braucht es, um den Auerhahn fertigzustellen." Das Federkleid wird mit einem Föhn in Form gebracht. Kahle Stellen bessert Leitner mit Federn aus dessen Lager aus.

Die Murmeltierzeit
Da derzeit die Abschusszeit für Murmeltiere läuft, bekommt der Tierpräparator verstärkt Aufträge für diese Nager. "Murmeltiere werden sehr streng geregelt bejagt", erzählt Leitner. Er ist gleichzeitig auch Aufsichtsjäger und Leistungsrichter für Jagdhunde.

Materie Leben und Tod
Wie fühlt es sich an, im Beruf täglich mit der Materie Leben und Tod konfrontiert zu sein?
"Das fragen mich viele Leute. In meinem Beruf bin ich nicht mehr oder weniger mit dem Leben oder Tod eines Lebewesens konfrontiert als andere. Das vergessen viele, wenn sie in ihr Schnitzel beißen."

Natur im Haus
Leitners Handwerk ist eines der ältesten der Menschheit ist. "Trophäen haben selbst die Steinzeitmenschen gesammelt. Teils zur Besänftigung der Natur." Heute hole sich so mancher Jäger und Trophäensammler mit dem Präparat ein Stück Natur ins Haus.

Zur Sache:
Rund sechs bis acht Wochen dauert es, bis der Kunde sein Präparat bekommt.

Die Preise für eine Trophäe reichen ab € 110 (Amsel, Drossel, Star) bis um die 2.300 für ein Löwenhaupt oder eine Schneeziege.

Ein Elchhaupt kostet an die € 1.400 Euro.