NACHTS... von Theodor Storm
WIE SANFT DIE NACHT DICH ZWINGT ZUR RUH
STILLER WERDEN DES HERZENS SCHLÄGE.
HEIMLICH NUR DIE SEHNSUCHT REGE;
HALBE WORTE VON SÜSSEM BEDEUTEN,
TRÄUMERISCH ÜBER DIE LIPPEN GLEITEN !
Wie liegt im Modenlichte
begraben nun die Welt.
Wie selig ist der Friede,
der sie umfangen hält.
Die Winde müssen schweigen,
so sanft ist dieser Schein;
sie säuseln nur und weben
und schlafen endlich ein.
Und was in Tagesgluten zur Blüte nicht erwacht;
es öffnet seine Kelche und duftet in der Nacht.
Wie bin ich solchen Frieden seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben, der liebende Mond!
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