Trilogie des Gedenkens

- hochgeladen von Helmut Strauss
Bemerkenswertes über Villachs Friedhöfe und seine Bestatteten
Teil 1: der Waldfriedhof
Waldfriedhof, Zentralfriedhof und der Friedhof St. Martin sind nicht nur letzte Ruhestätten für zahlreiche Villacherinnen und Villacher. Um die Bauten, Gräber und Denkmäler ranken sich auch jede Menge Geschichten, mancher Skandal, viel Sagenhaftes, Historisches und Spannendes.
Biografisches, unterhaltsames und viele Informationen: aus diesen Ingredienzien setzen sich die rund 80 minütigen Führungen durch die Villacher Friedhöfe zusammen, deren Auftakt am Waldfriedhof stattfand. Der Waldfriedhof ist der "jüngste" der 3 städtischen Friedhöfe in Villach und wurde im Jahre 1950 errichtet. Der letzte Umbau und eine Neugestaltung fanden 1990 statt. Der Friedhof hat eine Größe von 14,9 ha und beherbergt mehr als 7.000 Grabstellen.
Zu den Besonderheiten des Waldfriedhofes gehören die verschiedenen Angebote an alternativen Bestattungsmöglichkeiten: so gibt es einen „Ascheverstreuungsplatz“, einen „Wald der Ruhe“ – hier können die Urnen in der freien Natur begraben werden – sowie „Bäume der Erinnerung“ bei deren Wurzeln die Urnen beigesetzt werden.
Zu den auch international bekannten Kunstwerken des Waldfriedhofes gehören der „Garten der Ruhe“ – eine Anordnung von 30 Monolithsteinen, die von den Künstlern Valentin Oman und Heinz-Peter Maya gestaltet wurden – sowie das von Giselbert Hoke geschaffene Relief in der Aufbahrungshalle.
Der Waldfriedhof ist auch die letzte Ruhestätte für eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten, allen voran das Ehrengrab des weltberühmten Bildhauers Hans Gasser (†1868). Seine bedeutendsten Werke sind die Figuren und Plastiken am Parlamentsgebäude in Wien und an verschiedenen Palästen der Bundeshauptstadt sowie in Budapest, Weimar und Hannover. Auch Hugo Moro, bekannter Kärntner Mundartdichter und Ehrenbürger der Stadt Villach (†1954), fand hier seine letzte Ruhestätte.
Eine weitere Station des informativen Rundganges war das Grab von Viktor Petschnig, erster Villacher Bürgermeister nach dem 2. Weltkrieg. Unter seiner Führung erfolgten die Planung und der Bau des Waldfriedhofes.
Am Grab der Familie Kasmanhuber bekam das Auditorium interessante und auch heitere Einblicke in mehr als 200 Jahre Geschichte der bekannten Villacher Ledererdynastie.
Letzte Station dieser hochinteressanten Reise in die Vergangenheit war das von Prof. Sepp Dobner den Gefallenen beider Weltkriege gewidmete Denkmal. Der Auftakt machte jedenfalls neugierig auf die weiteren Etappen dieser „Friedhofstrilogie“.



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