Futterstellen
Vögel füttern – was kann, soll und darf man?
Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat eine lange Tradition. Es ermöglicht, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Wichtig ist eine artgerechte Vogelfütterung.
VILLACH. Was den Vögeln am Futterhaus in welcher Art und Weise angeboten werden soll, und wo sich die geeignete Futterstelle befindet, darüber informiert die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich in der 28-seitigen Gratis-Broschüre "Gefiederte Gäste am Futterhaus", zu bestellen unter 01/523 46 51 oder office@birdlife.at. Eva Karner-Ranner, Expertin der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich, hat darin wertvolle Tipps zusammengestellt, um unsere gefiederte Freunde in der kalten Jahreszeit mit dem richtigen Futter zu unterstützen.
Lieblingshäuschen
Am besten eignen sich für die Vogelfütterung geschlossene Silofutterhäuser oder Futtersäulen, weil darin das Futter vor Nässe und Verunreinigungen geschützt ist. Dieses wird möglichst an einer übersichtlichen Stelle, jedoch in der Nähe von Büschen oder Hecken platziert. So können Katzen nicht unbemerkt darunter lauern, die Vögel aber trotzdem bei Gefahr ins dichte Geäst flüchten.
Lieblingsfutter
Als Basisfutter, das von nahezu allen Körnerfressern, aber auch von Meisen oder dem Kleiber gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Geschälte Kerne sind zwar etwas teurer, doch fällt bei deren Verwendung weniger Abfall an als bei ungeschälten. Für kleinere Körnerfresser kann man das Angebot durch andere ölhaltige Samen wie Hanf, Nyersaat oder Mohn ergänzen. Sperlinge oder Ammern nehmen auch Hirse oder Getreidekörner an. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Wacholderdrosseln werden fettgetränkte Haferflocken oder Kleie, Rosinen oder Äpfel angeboten. Insbesondere Meisen, Spechte oder der Kleiber lieben Fettfutter wie etwa Meisenknödel oder Fettblöcke, aber auch Nüsse. Keinesfalls abgelaufenes, schimmeliges Futter, Speisereste, gesalzenes Fett oder Brot als Vogelfutter verwenden.
Futterstart
Im Frühling lässt man die Fütterung langsam auslaufen. Eine Wintervogelfütterung soll keinesfalls Ersatz, sondern immer nur eine Ergänzung zu einer möglichst naturnahen Gartengestaltung sein. Denn auch im Winter ist natürliches Futter (Insekten, Wildkräutersamen, Baumsamen, Beeren und Früchte) für alle Vögel sehr wichtig. Gerade durch eine naturnahe, vogelfreundliche Gartengestaltung kann man als Gartenbesitzer für ein reiches Nahrungsangebot sorgen und so die Vögel das ganze Jahr über unterstützen. Lassen Sie deshalb Samenstände von Stauden und Wildkräutern stehen, fördern Sie überwinternde Insekten mit Laubhaufen und "wilden Ecken" und pflanzen Sie beerentragende heimische Sträucher und Kletterpflanzen.
Villacher Hobby-Ornithologe
Viel Freude an seinen gefiederten Garten-Gästen hat WOCHE-Regionaut Arnulf Aichholzer. "Meiner Erfahrung nach holen sich alle Meisenarten am liebsten Sonnenbllumenkerne. Für Futterstationen auf Balkonen und Fensterrahmen sind die geschälten Sonnenblumenkerne von Vorteil, da sie weniger Abfall produzieren. Kleinere Vögel haben mit einen Körnergemisch eine Freude. Ein Hit für alle Wintervögel sind natürlich gehackte Erdnusskerne. Meisenknödel werden auch gerne vom Specht genossen. Amseln lieben vor allem Rosinen, Haferflocken und kleingeschnittene Äpfel", gibt Aichholzer gerne Tipps. Bewohnte Nistkästen bitte unbedingt erst im Frühjahr reinigen!
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