Wolfgang Kofler liest in der neuenbühnevillach
"Wenn mir langweilig ist, werde ich grantig", sagt der Villacher Allrounder. Seine Wege führten in quer durch die Medienbranche, nach Wien und retour, um schließlich neben dem Bürgermeister Platz zu nehmen.
VILLACH (aw). "Life is what happens while you are busy making other plans." Mit dieser Zeile aus einem John Lennon Songtext beschreibt der Villacher Wolfgang Kofler, 46, sein Leben. Beziehungsweise seine Karriere. Denn "geplant" wäre bis aufs Studium der Politikwissenschaften – "ich dachte mir, das wäre eine gute Voraussetzung, um zu schreiben" – so nichts wirklich gewesen, sagt Kofler. Vielmehr, so Kofler, fanden die Jobs ihn.
Bloß keine Langeweile
Und das begann mit Jobs bei der Hamburger Morgenpost, der Münchner Zeitung, dem Standard oder der Kleinen Zeitung, wo er mit gerade einmal 26 Jahren die Leitung einer Abteilung übernahm. "Das passierte einfach. Immer wenn mir langweilig wurde, tat sich eine neue Chance auf. Und ich dachte mir, warum nicht, ich versuch's."
Und so führten ihn seine weiteren Wege über den Kärntner Monat und einen Abstecher in Wien (Extradienst und News) schließlich auch zur WOCHE Villach. "Ich kehrte zu meinen Wurzeln zurück. Dem Regionalen, Kleinstrukturierten. Mich interessierte, ob ich das noch kann."
Und er konnte. Krempelte um, baute Online-Reichweite aus. Und schoss dabei auch den Tageszeitungen nicht selten vor den Bug. Bis das passierte, was immer passierte. "Mir wurde langweilig. Und wenn mir langweilig ist, werde ich grantig."
Und schließlich zur Stadt
Da kam das Angebot der Stadt – er leitet heute die Presseabteilung – gerade recht. "Warum hätte ich ablehnen sollen?" Zurück ins Zeitungsgeschäft will Kofler vorläufig nicht mehr. "Es ist immer das Gleiche. Man schreibt halt Geschichten."
Ein Mann – Ein Buch
Das tat Kofler auch in seinem Buch. Eine gebundene Ausgabe seiner Blogs. Rund 1.300 Mal verkaufte sich das Werk, schaffte es damit sogar auf die Bestsellerlisten bei Thalia. Ein weiteres zu schreiben? "Nein. Vorläufig kein Interesse". Und vermutlich auch keine Zeit, "also eines ist sicher, langweilig ist mir vorläufig mal nicht."
Karikaturist aus Leidenschaft
Und falls ihn zwischenzeitlich doch mal die Muse küsst, dann zeichnet er. Karikaturen. Ein paar tausend hätte er inzwischen schon gemacht. Brauchen tut er dafür nicht mehr als 1 bis 10 Minuten, ein Handy und flinke (linke) Finger.
Bei seiner letzten Ausstellung kam eine ordentliche Summe zusammen, die er an die Arge Sozial spendete. "Ums Geld geht's nicht."
Zu sehen ist: (Fast) alles
Auf den Bildern zu sehen, ist "alles". Gerne religiöse Motive oder natürlich Politisches. Obwohl, eine Grenze gibt's schon, bei Kofler. Über seinen Arbeitgeber – zurzeit der Villacher Bürgermeister – würde er wohl keine Karikatur machen. "Das finde ich, gehört sich nicht."
Neugierig geworden?
"Sie sind Champions League, ich die Regionalliga", fühlt sich Wolfgang Kofler geehrt über den gemeinsamen Literatur-Abend mit den Künstlern Petar Pismestrovic und Christian Berger.
Am 20. März findet in der neuebuehnevillach der nächste neuebuehneSalon statt. Das Motto: "Pleiten, Pech und Karikaturen" zum Thema Ironie, Satire, Pointen, Komik.
Kofler alias „Herr Kofler“ liest aus seinem Buch „Früher war ich jünger. 41 Geschichten aus dem Leben eines einfachen Mannes“, präsentiert seine Karikaturen und diskutiert mit den karikierenden Kollegen Petar Pismestrovic und Christian Berger über spitze Federn, Eitelkeiten, Ironie, ästhetische und andere Grenzen. Was darf, kann, muss Satire? Musik: Austropop, interpretiert von CHL. Die Moderation übernimmt Christian Lehner.
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