„Übers Ende redet man nicht!“
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- Seit 25 Jahren der mächtigste Villacher: Bürgermeister Helmut Manzenreiter, (65), SPÖ
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Helmut Manzenreiter regiert seit 25 Jahren Villach. Doch tritt er 2015 nochmals an?
Am 13. März feiert Bürgermeister Helmut Manzenreiter sein 25-Jahr-Jubiläum an der Spitze Villachs. Ein Interview.
WOCHE: Alles Gute zum Jubiläum, Herr Bürgermeister!
MANZENREITER: Ich bin froh, dass man solche Jubiläen wahrnimmt, denn die Tagesaktualität vernebelt alles. Das Erfreulichste bei einem Jubiläum ist, dass man zurückschaut und so den Bürgern nahelegt, was einem mit Kontinuität und Konzept für die Stadt gelungen ist.
Und mit großer Macht.
Es ist immer eine geliehene Macht für sechs Jahre. Ich versuche vieles, das konzeptiv entwickelt wurde, dann umzusetzen – das wird dann oft als mächtig falsch verstanden. Ich will Spuren hinterlassen. Ich habe keine Pleite und keinen Skandal in 25 Jahren. Das ist doch nicht so schlecht.
Sie spekulieren nun mit einer weiteren Amtszeit?
Ich spekuliere nicht damit, sondern ich nehme nur nicht dazu Stellung. Bis zur nächsten Wahl sind drei Jahre. Ich habe aus Erfahrung den Grundsatz: Ein Bürgermeister redet über das Ende seiner Laufbahn lieber nicht. Daran halte ich mich.
Das ist eine klare Aussage. Warum hat es für Sie in der Landespolitik nie geklappt?
Ich habe andere Vorstellungen gehabt und die sind eben nicht akzeptiert worden. Aus. In Kärnten ist das Festhalten an Posten wahnsinnig stark ausgeprägt.
Tut es Ihnen leid, dass Sie in der Landespolitik nie diese Spuren ziehen konnten?
Es tut mir nicht leid, weil Bürgermeister von Villach eine voll erfüllende Ausgabe ist. Ich habe in meinem Idealismus eher daran gedacht, der Partei in einer schwierigen Situation zu helfen.
Der Zustand der Landes-SPÖ kann Sie auch jetzt nicht mit Freude erfüllen ...
Ich habe bei meinem letzten halbrunden Geburtstag beschlossen, nur mehr zu Dingen Stellung zu beziehen, die Villach betreffen.
Also keine Stellungnahme mehr zur Landes-SPÖ?
Nein. Ansonsten glaube ich, dass wir jetzt den Preis für die letzten 15 Jahre zu bezahlen haben, wo die Probleme nicht gelöst, sondern mir geliehenem Geld zugedeckt worden sind. Als die Hochstapelei im Land geherrscht hat.
Sie haben keinen Nachfolger.
Bei einem starken Bürgermeister werden die Nachfolger nicht so sichtbar, aber sie sind da, keine Frage.
Ihre größte Enttäuschung – Unterrieder, Seifried?
Ich beschäftige mich nicht mit diesen Dingen – das zieht einen emotional nur hinunter.
Sehen Sie Villach als Gegenmodell zu Rest-Kärnten?
Es ist ein anderes Modell. Wir sind die weltoffenste Stadt. Wir haben die gute Nachbarschaft zu Italien und Slowenien hochgehalten, als andere noch mit den Schraubenschlüssel Ortstafeln abmontiert haben.
Apropos: Rechnen Sie mit einem Gratulationsschreiben von LH Dörfler?
Wenn er so denkt wie ich, würde ich eines bekommen – denn es geht weniger um die Person, sondern um die Funktion.
Autor: Uwe Sommersguter
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