100 Jahre VSV
Herbie Hohenberger: Von Fans verehrt, von Gegnern gefürchtet
Fünfmal Meister mit dem VSV, einmal mit Köln in der DEL: Herbert Hohenberger ist die Villacher Verteidiger-Legende schlechthin.
VILLACH. Was Herbert Hohenberger mit dem VSV verbindet? „Der VSV ist mein Heimatverein, absoluter Kult, da komme ich her.“ An sein erstes Spiel in der „Ersten“ kann sich „Herbie“ noch bestens erinnern: „Ich bin bei einem Derby als 16-Jähriger in die Kampfmannschaft gerutscht und habe das Siegestor geschossen.“ Hohenberger übersprang im Nachwuchsbereich teils Mannschaften, trainierte schon früh mit den Erwachsenen mit. „Da konnte man nicht einfach so in die Kabine, da musste man anklopfen. Ich wollte unbedingt dazugehören, die damaligen Spieler wie Petrik, Raffl, Mion haben mir den Weg gezeigt, wie man hart trainiert, hart arbeitet.“
Weg nach Kanada
Aufgrund seines Talents begann Hohenbergers Reise ins Ausland früh, wechselte er nach Landshut, danach ging es nach Kanada. „Richard Grenier (VSV-Legionär in den 1980er Jahren, Anm.) hatte das eingefädelt, er wohnte während seiner Zeit in Villach im Haus meiner Eltern im ersten Stock. Ich bin nur mit meinen Eisschuhen hin, am Flughafen holte mich irgendein Agent ab. Ich konnte dann durch meine läuferischen und technischen Fähigkeiten überzeugen.“ Die Trainer bildeten Hohenberger auf das kanadische Eishockey und damit die kanadische Härte aus, für die er von Fans verehrt wurde und bei Gegnern gefürchtet war. „Ich hätte auch gedraftet werden sollen, der VSV war aber hinter mir her.“ Sein Vater (langjähriger Nachwuchschef des VSV) legte Hohenberger zudem nahe, sein drittes Lehrjahr als Tischler fertig zu machen. „Der VSV machte mir dann ein sehr gutes Angebot, ich habe hier parallel meine Lehre bei der Tischlerei Rossbacher beendet.“ Danach ging es wieder nach Kanada, wurde Hohenberger unter anderem von Alain Vigneault, dem späteren Trainer von Michi Raffl bei den Philadelphia Flyers trainiert. „Die St. Louis Blues wollten mich für die Organisation verpflichten, ich hatte aber bei Montreal einen Dreijahresvertrag.“ Der Deal kam aber nicht zustande, daraufhin lockte Villach wieder mit einem Top-Offert das der Verteidiger annahm.
Ruhmreiche Karriere
Damit begann seine ruhmreiche Europa-Karriere: Villach, Köln, Augsburg, Innsbruck. Mit den Adlern holte der Verteidiger mit Zug zum Tor fünf Titel (1992, 1993, 1999, 2002, 2006) mit Köln eine Meisterschaft (1995). Welcher Titel am Wichtigsten für ihn ist? „Es sind alle wichtig für mich“, sagt der nunmehrige Co-Trainer der Krefelder Pinguine in der DEL2 entschlossen. „Es steckt überall ein großer Aufwand dahinter, es muss immer alles passen. Ob man hier in Villach am Rathausplatz steht oder in Köln vor 10.000 Menschen, es ist jeder Meistertitel super und jeder wurde brutalst gefeiert.“
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