Jahreszeiten... Oh, wie herrlich ist die Welt!
Grüner FRÜHLING kehret wieder,
bringt uns Blüten ohne Zahl,
und sein fröhliches Gefieder jauchzt
in Wald und Wiesental;
jubelt ob dem Saatenfeld: Oh, wie herrlich ist die Welt!
Goldner SOMMER, da in Bogen hoch die Sonne;
glänzend geht und mit windbewegten Wogen
sanftes Flüstern heimlich weht;
durch das reiche Ährenfeld: Oh, wie herrlich ist die Welt!
Brauner HERBST, wo Früchte drängen sich im Garten
und im Wald, wo von sanften Rebenhängen
froh das Lied der Winzer schallt;
über das geleerte Feld: Oh, wie herrlich ist die Welt!
Weißer WINTER - schneeverhangen liegt die Welt
in stillem Traum ; in demantnem Glanze prangen
Wald und Wiese, Busch und Baum;
und im Silberschein das Feld: Oh, wie herrlich ist die Welt!
Ob der Frühling grünt und blühet,
Sommer steht in goldnem Kleid.
Ob der Herbst in Farben glühet,
ob's im Winter friert und schneit...
Glücklich, wenn er stehts gefällt:
Oh, wie herrlich ist die Welt!
Heinrich Seidel
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