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Arztpraxen warten auf Nachfolger

Der Hausarzt ist ein wichtiger Ansprechpartner. Er kennt viele Patienten jahrelang, so dass ein Vertrauensverhältnis besteht. | Foto: Andrey Popov/Panthermedia
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  • Der Hausarzt ist ein wichtiger Ansprechpartner. Er kennt viele Patienten jahrelang, so dass ein Vertrauensverhältnis besteht.
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Im Osten des Bezirks Vöcklabruck mangelt es an Hausärzten. Weitere Pensionierungen stehen an.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach einem neuen Hausarzt. "In der Stadt Vöcklabruck ist es nicht so ein Problem – eher rundherum", sagt Bezirksärztevertreter Dominik Stockinger, der in Pöndorf eine Ordination betreibt. In Timelkam ist im Frühling Ärztin Elisabeth Puchhammer in Pension gegangen, Nachfolger gibt es bis dato keinen.
In Regau ist eine Stelle unbesetzt – derzeit ist Michael Reitmair der einzige Allgemeinmediziner in der 6.700 Einwohner-Gemeinde. Die Grünen luden vergangenen Dienstag diesbezüglich zu einer Podiums-Diskussion ein. Weitere unbesetzte Kassenstellen gibt es in Attnang-Puchheim, Ottnang und Schwanenstadt. "Rund um Schwanenstadt haben sich aber drei Ärzte angesiedelt", so Stockinger. Das Problem, dass Stellen in Städten unbesetzt bleiben und Ärzte in ländlichen Gemeinden eröffnen, ist nicht neu. Hausapotheken machen die Ordinationen am Land attraktiv.

Lohr geht in Pension

In der Stadt Vöcklabruck ist aktuell übrigens nur eine Kassenstelle für einen Allgemeinmediziner unbesetzt. Trotzdem ist der Ansturm auf die Praxen groß. "Menschen, die in der Umgebung keinen Hausarzt finden, kommen nach Vöcklabruck", zeigt Bürgermeisterin Elisabeth Kölblinger auf. Und bald könnte die Situation noch schwieriger werden: In Lenzing geht Hubert-Hermann Lohr mit Anfang Oktober in Pension, ein Nachfolger wurde noch nicht gefunden.
Damit ist der Bezirk Vöcklabruck kein Einzelfall: in Oberösterreich werden bis zum Ende des Jahres 2022 laut OÖ. Ärztekammer 104 Ärztinnen und Ärzte ihr 65. Lebensjahr erreicht haben, landesweit sind rund 40 Stellen für AllgemeinmedizinerInnen unbesetzt. "Derzeit arbeiten schon zehn Prozent der niedergelassenen Kassenärzte trotz Erreichens des Pensionsalters weiter, weil es keine Nachfolgerin bzw. keinen Nachfolger gibt", so Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich. So auch Lohr: Der engangierte Arzt ist bereits 69.

Erste PVE im Bezirk

Eine gute Nachricht hat Stockinger für den Westen des Bezirks. "Ab Jänner ist er wieder voll besetzt." In Vöcklamarkt entsteht gerade eine neue Primärversorgungseinheit (PVE), die erste im Bezirk Vöcklabruck. Landesweit gibt es aktuell sechs solcher Zentren, in denen Ärzte, Therapeuten und Krankenpfleger beschäftigt sind. Die GmbH wurde bereits gegründet, Geschäftsführer ist Rupert Moser. Der Start ist für 1. Jänner geplant. An diesem Tag beginnt auch die neue Hausärztin Sabine Sagerer, die mit den Allgemeinmedizinern Christine Strauß und Vladan Milosevic das Kernteam bilden wird. Zu Beginn werden die Patienten in den bestehenden Ordinationen empfangen, die Therapeuten sind beim Hallenbad Vöcklawellt untergebracht. Im Sommer soll die PVE-Vöcklamarkt dann in das neue Gemeinde- und Gesundheitszentrum, das gerade errichtet wird, einziehen.

Welcher Arzt nimmt noch Patienten? Infos unter
arztsuche.aekooe.at

Zur Sache

In einer Primärversorgungseinheit (PVE) arbeiten Allgemeinmediziner mit anderen Gesundheitsfachkräften zusammen.
Hausärzte bilden mit diplomierten Pflegekräften und der Organisationsassistenz das Kernteam.
Dazu kommen Physio-, Ergo-, und Psychotherapeuten, Diätologen, Logopäden und Sozialarbeiter.
Ein großer Vorteil für Patienten sind erweiterte, bedarfsorientierte Öffnungszeiten (mindestens 40 Stunden pro Woche). Die Ärzte vertreten sich im Urlaubs- und Krankheitsfall gegenseitig und können sich fachlich austauschen.
Die erste Primärversorgungseinheit Österreichs wurde 2015 in Wien Mariahilf gegründet: von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und zwei weiteren Medizinern.

Weitere Infos unter
pve.gv.at und
sv-primaerversorgung.at


Der Hausarzt ist ein wichtiger Ansprechpartner. Er kennt viele Patienten jahrelang, so dass ein Vertrauensverhältnis besteht. | Foto: Andrey Popov/Panthermedia
Bezirksärztevertreter Dominik Stockinger | Foto: Stockinger
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