Die Kleinen erhalten

- <b>Christine Pichler-Brix </b>hält zwölf Mutterkühe, die den ganzen Sommer auf der Weide verbringen.
- hochgeladen von Maria Rabl
Christine Pichler-Brix ist Vorsitzende der österreichischen Berg- und Kleinbäuerinnen Vereinigung
STEINBACH (rab). "Ich habe eine freie Arbeit, mache viel Bewegung und arbeite mit der Natur, deshalb setze ich mich für den Erhalt dieser Arbeitsplätze ein", sagt Christine Pichler-Brix aus Steinbach am Attersee. Sie bewirtschaftet 14 Hektar Wald, 26 Hektar Wiesen, hält zwölf Mutterkühe und ist Vorsitzende der österreichischen Berg- und Kleinbäuerinnen Vereinigung (ÖBV) Via Campesina Austria.
"Unser Ziel ist eine möglichst ökologische Landwirtschaft", so Pichler-Brix. "Dazu blicken wir als Teil der weltweiten Organisation ,Via Campesina' auch über die Grenzen hinweg und fragen nach, was unsere Landwirtschaft für andere Länder bedeutet." Ein weiteres wichtiges Thema für sie ist Ernährungssouveränität: "Das ist ein Gegenkonzept zum aktuellen Landwirtschafts- und Wirtschaftssystem, bei dem regionale Lebensmittel im Vordergrund stehen."
Damit ist Pichler-Brix auch schon bei dem Thema angelangt, das ihr derzeit die größten Sorgen bereitet: Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. "In Oberösterreich hören jedes Jahr 500 bis 600 Bauern mit der Bewirtschaftung ihrer Betriebe auf, TTIP wird das nur noch beschleunigen", meint die Landwirtin. So verstärke das Abkommen den Druck auf die Kleinbauern zu wachsen oder zu weichen.
"Die amerikanischen Bauern machen ihre Sache sicher auch gut, aber dort sind die Betriebe im Durchschnitt mehr als zehnmal so groß wie in der EU – da können wir einfach nicht mithalten." Zudem seien die Kredite, die viele Landwirte aufnehmen müssen, ein hohes Risiko für die Betriebe. "Man spürt eine Liebe zu den Höfen und eine Sorge, wie es mit den Betrieben weitergehen soll, ohne in Arbeit zu versinken oder sich zu verschulden", schildert Pichler-Brix ihren Eindruck von einer kürzlich in Gampern abgehaltenen Veranstaltung mit rund 320 Besuchern. Zudem seien mehrere kleine Betriebe wichtig für die Dorfgemeinschaft.
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