Corona

Kultur: Start so bald wie möglich

Die Veranstalter wollen das Beste aus der Situation machen. Sie hoffen, 2021 durchstarten zu können.

BEZIRK (csw). "Sobald wir dürfen, spielen wir", sagt Simone Lindinger, Geschäftsführerin der Kultur und Freizeit GmbH in Vöcklabruck. Veranstaltungen, die vor dem 18. – jetzt 24. Jänner – geplant waren, werden verschoben oder abgesagt. "Man muss positiv bleiben und das Beste daraus machen", so Lindinger. Das vergangene Jahr sei bescheiden gewesen. Zwischen erstem und zweitem Lockdown konnte nur im September und Oktober gespielt werden – oft zweimal an einem Abend, um für ausreichend Abstand im Publikum zu sorgen. "Wir haben, wie viele andere Betriebe, viel investiert und gute Konzepte ausgearbeitet", so Lindinger, die sich besonders über das treue Publikum im Stadtsaal freut.

"2021 wird vermutlich herausfordernd bleiben – und für Vereine bleibt das Veranstalten ein enormer Kraftakt", sagen Jolanda de Wit und Richard Schachinger vom Offenen Kulturhaus (OKH) in Vöcklabruck. Da für das erste Halbjahr noch mit größeren Einschränkungen zu rechnen sei, ist ein relativ kurzfristiges Streaming-Programm geplant – wahrscheinlich noch ohne Publikum. "Wir sehnen uns aber schon danach, dass das bunte Treiben der vielen Engagierten im Haus wieder zurückkehrt." Geplant sind heuer unter anderem Konzerte von "Parasol Caravan", "5/8erl in Ehr´n" und "My Ugly Clementine".

Musik beim Wirt ruht

"Wir haben das große Glück, auch nichts machen zu dürfen", sagt Walter Struger, Organisator von Musik beim Wirt in Fornach. So werde es heuer erstmals seit elf Jahren im Jänner keine Programmpräsentation geben. "Allerdings starten wir frühestens im Herbst wieder, falls die Bedingungen unsere einzigartige Verbindung von Kulinarik und hochwertigen Konzerten wiederum zulassen." Die Entscheidung der Regierung, Skifahren ja und Kultur nein, sei aber grundsätzlich zu hinterfragen.

Der Attergauer Kultursommer feiert im Sommer sein 40-jähriges Bestehen. Dazu wurde ein festliches Programm zusammengestellt. "Es ist aber momentan sehr schwierig, was die Planung betrifft", sagt Andrea Sperl, Obfrau des Kulturkreises Attergau. Spielstätten und Beginnzeiten seien noch offen. Es könnte sein, dass Vorstellungen wieder zwei Mal an einem Abend aufgeführt werden. "Das hat sich sehr bewährt", so Sperl. Man sei vollkommen abhängig von der Regierung. Das gelte auch für die Harnoncourt-Tage von 30. April bis 2. Mai. Das Neujahrskonzert, das am 5. Jänner nicht stattfinden durfte, wurde auf 13. Mai verschoben und in Frühlingskonzert umbenannt.

Auryn Quartett hört auf

Auch das Programm für die Musiktage Mondsee steht fest. "Es wird für uns ein ganz besonderes Jahr, da unsere künstlerische Leitung, das Auryn Quartett, nach 40 Jahren in gleichbleibender Besetzung – das ist ein Weltrekord – seine Bühnenkarriere beenden wird", sagt Astrid Braunsperger von der Geschäftsführung. Sie hofft, dass die Musiktage Mondsee 2021 unter halbwegs normalen Umständen durchgeführt werden können. "Ob und welche Anpassungen wir machen müssen, wird sich im Laufe der Monate zeigen."

Zur Sache

Der Lockdown wurde bis 24. Jänner verlängert (Stand 5. Jänner). Es dürfen keine Veranstaltungen stattfinden, Museen, Bibliotheken, Büchereien und Archive sind geschlossen.

Aktuelle Infos zum Kulturprogramm gibt es auf den Homepages.
Stadtsaal Vöcklabruck: kuf.at
OKH: okh.or.at
Attergauer Kultursommer: attergauer-kultursommer.at
Musiktage Mondsee: musiktage-mondsee.at
Musik beim Wirt: facebook.com/musikbeimwirt/