Bezirk Völkermarkt: Richtiges Verhalten bei der Wandertour
Immer wieder kommt es zu Attacken von Weidetieren gegen Wanderer. Die Naturfreunde Völkermarkt wissen, wie man diese vermeiden kann.
BEZIRK VÖLKERMARKT (emp). Erst kürzlich wurde ein Mann im Lavanttal von einer Kuh auf einer Weide verletzt. Die WOCHE fragte bei den Naturfreunden nach, wie man sich als Wanderer gegenüber Weidetieren und in den Wäldern richtig verhält, um sich keinen Gefahren auszusetzen.
30 Meter Abstand
Viktor Huss, Vorsitzender der Naturfreunde im Bezirk Völkermarkt, weiß, worauf es ankommt. "Weidenden Tieren am besten nicht zu nahe kommen und den nötigen Abstand, vor allem zu Muttertieren mit Kälbern einhalten", rät Huss. Nicht auf die Jungtiere zugehen, sondern eine Distanz von 20 bis 30 Meter einhalten.
Besser ausweichen
Bei einer unruhigen Tierherde, "oder, wenn der Wanderer von einzelnen Tieren schon fixiert wird, unbedingt Abstand halten und lieber einen Umweg in Kauf nehmen", sagt Huss.
Hunde anleinen
Hunde sollten Wanderer ausnahmslos anleinen, damit er Rindern nicht zu nahme kommt oder diese zu jagen beginnt. "Wird der Hund von einem Rind angegriffen werden, ihn ableinen. Der Hund ist schnell genug, um den Angriffen eines Rindes auszuweichen und kann die Gefahr abwenden", weiß Huss.
Lautes Schreien
Tritt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine gefährlichen Situationen ein, "Ruhe bewahren, nicht davon laufen und keine Drohgebärden mit dem Wanderstock machen", appelliert Huss. Lautes Schreien kann aggressive Rinder oft zum Umkehren bewegen. "Beim Rückzug aus der Gefahrenzone sollte man dabei auf keinen Fall den Tieren den Rücken zukehren", betont Huss.
In den Wäldern
Im Wald gilt generell, "sich ruhig zu verhalten, weil Lärm Tiere verschrecken und beunruhigen kann", erklärt Huss. Laute Musik, Handytöne und Schreien sollte vermieden werden. Zutrauliche Tiere lieber nicht streicheln, "es besteht Tollwutgefahr", warnt Huss. Hunde müssen im Wald angeleint werden, "weil Jagdberechtigte gegen wildernde Hunde einschreiten dürfen."
Kein offenes Feuer
Abfälle nicht wegwerfen und darauf achten, "dass offenes Feuer oder Grillen nur auf den dafür gekennzeichneten Plätzen erlaubt sind." Bei Trockenheit ist das Rauchen im Wald strengstens verboten, "außerdem können auch Glasscherben einen Waldbrand entfachen", informiert Huss. Immer wieder komme es auch zu Unfällen mit Kindern bei Holzlagerplätzen. "Das sind keine Spielplätze", richtet sich Huss an die Eltern.
Warme Kleidung mitführen
Zum Ende des Sommers herrschen zudem andere Bedingungen. "Mit dem nahenden Herbst sollte man wieder verstärkt auf entsprechende Ausrichtung achten", empfiehlt Huss. Neben dem Obligatorischen, wie Regenschutz, geeignetes Schuhwerk, Handy oder Verbandszeug, "kühlt es nach Sonnenuntergang schnell ab, daher warme Kleidung, Wollmütze und Handschuhe mitführen."
Vorsicht: Eis
Auf schattigen und exponierten Stellen kann der Boden bald schon gefroren und eisig sein. "Dann herrscht Gefahr, dass man leicht ausrutscht", sagt Huss. Er rät zusätzlich zu einer genauen Planung der Wanderroute (Gehzeit, Wetterbericht, Einschätzung der eigenen Kräfte), zur Mitnahme von ausreichend Verpflegung (viel trinken, auf Alkohol verzichten) und zum Wandern auf markierten Wegen. "Von denen sollte man nicht abweichen."
Notruf wählen
Verschlechtert sich das Wetter, empfiehlt Huss, sofort umzukehren. "Hinzu kommt die früher einsetzende Dunkelheit, worauf man beim Planen der Wanderung ebenfalls achten sollte. Taschenlampe mitführen." In Notfällen und bei Unfällen so ruhig wie möglich bleiben und "die Bergrettung per Notruf 140 mit dem Handy rufen."
ZUR SACHE:Tipps zum sicheren Wandern
Wanderer sollten Weidetieren nicht zu nahe kommen.
Vor allem Muttertiere mit ihren Kälbern auf Distanz von 20 bis 30 Metern halten.
Lautes Schreien kann aggressive Rinder zum Umkehren bringen.
Drohgebärden gegenüber Weidetieren mit dem Wanderstock oder Ähnlichem vermeiden.
Hunde beim Wandern und im Wald unbedingt an der Leine führen.
Rauchen, offenes Feuer und laute Musik im Wald vermeiden.
Stets auf entsprechende Ausrüstung und Planung der Wanderung achten.
Zum Sommerende und mit beginnendem Herbst wird es wieder früher dunkel – warme Kleidung mitführen. An schattigen Stellen kann es bereits eisig sein.
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