Fokus Frau
Christina Holmes kämpft um Medikament gegen Muskelkrankheit
Christina Holmes aus Völkermarkt legt viel Wert darauf, trotz ihrer Krankheit ein selbstständiges Leben führen zu können.
VÖLKERMARKT. Eine seltene Krankheit raubt der gebürtigen Völkermarkterin Christina Holmes die Muskelkraft. Dennoch ist die 22-Jährige sehr aktiv, hat eine Rolli-Tanzgruppe gegründet, berät die Landesregierung in Sachen Barrierefreiheit, studiert, kämpft mit einer Online-Petition um die Finanzierung eines Medikamentes das ihr helfen könnte und ist Ombudsfrau der Harley-Davidson-Charity Tour.
Kampf um Medikament
Im siebten Lebensmonat von Christina Holmes haben sich die ersten Symptome der Spinalen Muskelathrophie, einem genetischer Fehler, der dazu führt, dass im Körper permanent Muskeln abgebaut werden, gezeigt. "Die Krankheit schränkt mich insoweit ein, dass ich bei allen Dingen im leben Unterstützung brauche. Sei es beim Mitschreiben auf der Uni, oder beim Glashochheben. Etwas hochzuheben das schwerer ist als 250 Gramm ist für mich nicht machbar", erklärt die Völkermarkterin. Trotz ihrer Krankheit ist Christina Holmes sehr aktiv, setzt sich für ein Medikament das ihr selbst und auch allen anderen SMA-Patienten helfen könnte, einen Teil ihrer körperlichen Ressourcen zurückzubekommen, ein. "Es gibt ein Medikament das in Österreich zugelassen ist und auch Kindern die diese Krankheit haben verabreicht wird. Erwachsene erhalten das Medikament aber nicht, weil es sehr teuer ist und über die Finanzierung keine Einigkeit besteht."
Online-Petition
Deshalb hat die Studentin eine Online-Petition ins Leben gerufen. "Wenn es mir gelingt, 18.000 Stimmen zu sammeln muss sich der Nationalrat mit diesem Thema auseinandersetzen. Mein großes Ziel ist es, dass auch wir Erwachsenen dieses Medikament bekommen und dafür werde ich kämpfen. Studien belegen, dass es SMA-Patienten die Chance gibt, wieder Kraft aufzubauen und auch die Atmung erleichtert." Mithilfe ihrer persönlichen Assistenz, die Christina bei täglichen Handgriffen wie dem Schreiben oder Kochen hilft, ist es für die Völkermarkterin möglich, die Universität zu besuchen und ihr Wunschstudium zu absolvieren. "Ich studieren Rechtswissenschaften in Linz und BWL in Klagenfurt."
Den Blick nach vorne richten
Für andere Menschen mit einer Behinderung oder einer Krankheit hat Holmes einen Tipp: "Es ist wichtig, den Blick immer nach vorne zu richten und sich Ziele zu setzen. Man sollte sich nie von den vermeintlichen Grenzen einschränken lassen, denn auch mit einer Krankheit ist mehr möglich als man vielleicht glaubt." Auch sollte man niemals auf seine Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit verzichten. "Es ist alles genauso möglich, nur vielleicht in einer etwas anderen Form."
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ZUR PERSON:
Name: Christina Holmes
Geburtstag: 31. März 1998
Wohnort: Wien, ursprünglich aus Völkermarkt
Familienstand: ledig
Hobbys: kochen, Hund Sky, lesen, Zeit draußen verbringen
Beruf: Studentin
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