Nur ein Traum, das Eigenheim
Land Vorarlberg sieht die Lage

Selbst die nachhaltige Bauweise von Reihenhäusern sind für die meisten Jungfamilien nicht mehr leistbar. Obwohl diese Bauweise, wie hier von der Firma trimana, allen Standards entspricht und Wohntraum für viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wäre.  | Foto: Bertolini Fotos
  • Selbst die nachhaltige Bauweise von Reihenhäusern sind für die meisten Jungfamilien nicht mehr leistbar. Obwohl diese Bauweise, wie hier von der Firma trimana, allen Standards entspricht und Wohntraum für viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wäre.
  • Foto: Bertolini Fotos
  • hochgeladen von Isabelle Cerha

Das mittlerweile berühmtberüchtigte Eigenheim bringt in Vorarlberg viele um den Schlaf, kostet Existenzen, lässt Familien und Wirtschaft brechen. Mit einem Sonderwohnbauprogramm vom Land Vorarlberg ist zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein gefallen.

Stark gestiegene Grundstückspreise, hohe Errichtungskosten sowie Inflation und die aktuelle Zinssituation sind große Herausforderungen fürs Bauen und Wohnen. Um dem zu begegnen, hat die Vorarlberger Landesregierung ein umfassendes Wohnpaket auf Schiene gebracht. Dazu gehören auch spürbare Verbesserungen in der Wohnbauförderung und der Wohnbeihilfe.

Was heißt das jetzt?

Wird ein Kredit für ein Eigenheim benötigt, gibt es Hürden zu nehmen: Die erste und auch die größte Hürde ist nach wie vor die KIM-Hürde. KIM steht für die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahme. Die KIM-Verordnung, welche noch bis Ende Juni 2025 gilt, besagt, dass Eigenmittel im Umfang von mindestens 20 Prozent des Kaufpreises vorhanden sein müssen, zudem die monatliche Tilgungsrate 40 Prozent des Haushaltseinkommens nicht übersteigen darf. Ansich eine Schutzmaßnahme, dass sich Herr und Frau Häuslebauer nicht übernehmen, doch Fakt ist, dass seit der KIM-Verordnung sich nicht einmal mehr die "gesunde Mittelschicht" ein Eigenheim leisten kann.

Werden die Eigenmittel mithilfe von Eltern oder Großeltern "herangeschafft", gilt es immer noch die zweite Hürde, dass die Tilgungsrate 40 Prozent des Haushaltseinkommens nicht übersteigen darf, zu nehmen. Eigenmittel und die klassische Fremdfinanzierung eines Bankinstitutes mit der KIM-Verordnung sind also nach wie vor große Hürden, doch greift das Land jetzt mit einem Sonderwohnbauprogramm etwas unter die Arme.

Land Vorarlberg will helfen

Wohnbauförderung, Sanierungshilfe und Wohnbeihilfe, also Geld das vom Land zu günstigen Konditionen an Herr und Frau Häuslebauer vergeben werden kann, ist eine wichtige Stütze. Das Land hält, ob der hohen Finanzierungshürden, bewusst an günstigen Konditionen fest:

  • Förderungskredit startet bei 0,25 Prozent und steigt bis zum Ende des Tilgungszeitraumes (35 Jahre) bis auf 1,5 Prozent.
  • Alternativ kann eine Fixverzinsung über die gesamte Laufzeit von 1,25 Prozent gewählt werden.
  • Einkommensgrenze wird um 10 Prozent angehoben. Beispielsweise ist somit auch ein Zweipersonenhaushalt bis zu einem Nettoeinkommen von 7.000 Euro Neubauförderungwürdig ist. Damit will das Land auch die Mittelschicht unterstützen.

Landeshauptmann Wallner:

„In unserem eigenen Wirkungsbereich treffen wir selbst die Entscheidungen. Und wir treffen sie so, wie es dem Bedarf der Vorarlberger Bevölkerung entspricht.“

Mit dem Sonderwohnbauprogramm Wohnen550 und einem neuen Mietkauf-Modell im gemeinnützigen Wohnbau sowie im Wege des Raumplanungsgesetzes und der Bautechnikverordnung seien bereits wichtige Hebel gestellt worden.

Stellt Forderungen

Markus Wallner betonte auch, dass der Eigentumserwerb nur mit Reformen durch den Bund zu bewältigen sei. Auch bekräftigte er erneut, die Forderung, wieder steuerliche Absetzmöglichkeiten beim Erwerb von Wohneigentum zu schaffen sowie Grunderwerbssteuer und Grundbucheintragungsgebühr beim Erwerb eines ersten Eigenheims abzuschaffen. Vor allem müsse die „für Vorarlberg völlig unbrauchbare“ KIM-Verordnung (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen) aufgehoben werden.

Landesrat Tittler:

„Im Fokus steht in erster Linie die Erleichterung der Wohnbaufinanzierung und die Schaffung von Wohnraum.“

Tittler hob auch die Verbesserungen in der Sanierungsförderung mit Blick auf Klimaschutz und höhere Energiestandards hervor. Mit dem Familienbonus bietet das Land eine erhöhte Förderung für junge Familien, wenn diese statt einer Neubauwohnung ein älteres Haus kaufen und dieses renovieren wollen.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.