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Nachwuchsprobleme

Am Arbeitsmarkt herrscht derzeit eine etwas getrübte Stimmung. | Foto: pixabay
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  • Am Arbeitsmarkt herrscht derzeit eine etwas getrübte Stimmung.
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Diese Woche haben wir in den Regionalzeitungen das Sonderthema „Ausbildung, Weiterbildung, Lehre“. Was in den meisten Vorgesprächen mit unseren Kunden klar wurde: Die rasant angestiegenen Energiepreise sind „nur“ ein weiteres Problem im Produktionskreislauf. Fehlende Mitarbeiter verursachen vielen Arbeitgebern schon lange schlaflose Nächte.

Nachwuchsprobleme sind mittlerweile branchenübergreifend zu finden. Wenn man mit Verantwortlichen verschiedener Arbeitsbereiche spricht, kommt meist unisono die Frage, wo sind denn all die Menschen? „Dia künnan doch net alle plötzlich weg si?“ Ja und nein, müsste man jetzt antworten. Viele junge Menschen sind noch nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar, da sie noch in der Ausbildung stecken. Manche sind auf der Suche nach sich selbst oder wonach auch immer und erkunden die Welt nach einer höheren Erkenntnis. Sogenannte Sabbatical-Monate (manchmal werden Jahre daraus) sind mittlerweile Einstellungsvoraussetzungen seitens der Bewerber. Viele Arbeitssuchende nutzen solche Verhandlungspunkte als Druckmittel, da sie wissen, dass der Arbeitsmarkt leergefegt ist. Das andere Dilemma am Arbeitsmarkt sind die aktuellen und bevorstehenden Pensionierungswellen. Auch hier ist es fast überall zu spüren. Wenn Serviceleistungen oder systemrelevante Angebote eingeschränkt werden müssen, dann hat ein Land, eine Gesellschaft ein richtiges Problem. Noch ist es in manchen Branchen möglich, Personalausfälle und Mangel mit ehemaligen, pensionierten Mitarbeitern zu kompensieren. Aber wie lange noch? Das funktioniert vielleicht im Bildungsbereich. Aber viele Branchen können aus vielen Gründen nicht auf ein solches Back-up zurückgreifen.

Was ist also passiert? Warum gibt es plötzlich mehr Arbeitsplätze als Bewerber? Sind die Stücke vom Arbeitsmarkt-Kuchen wirklich größer geworden? In den meisten Bereichen kann man dies mit einem klaren Ja beantworten. Das Zauberwort der letzten Jahre hieß Wachstum. Der ist grundsätzlich nicht schlecht und kann zum Wohlstand beitragen. Aufgrund des Personalmangels und zusätzlicher Hürden könnte dieser Wohlstand langsam bröckeln und das mögen die Menschen nicht so gerne. Wohlstand hat auch mit Wohlfühlen zu tun. Ändert sich eines davon, kann es passieren, dass auch die Grundstimmung in der Bevölkerung kippt. Man stelle sich vor, beides verändert sich zum Negativen.

Im Bildungsbereich fallen derzeit an vielen Schulen Stunden aus. Manche Schulen müssen am Samstag Stunden nachholen, weil pensionierte Lehrer nur an diesem Tag können. Im Sicherheitsbereich bei der Exekutive müssen langfristig ausgebaute Strukturen auf ein Minimum reduziert werden. Im Gesundheitsbereich werden sukzessive Angebote gestrichen.
Am Ende müssen wir uns alle die Frage stellen, ob es wirklich sinnvoll ist, dass die Regierung Gelder zur Verfügung stellt, damit mehr Personal gefunden wird. Das Geld ist sicherlich wichtig, bestehende Mitarbeiter fair zu entlohnen und zu halten. Es hilft aber herzlich wenig neues Personal zu finden oder die Mehrarbeit und Überstunden eines bestehenden Mitarbeiterteams zu reduzieren.

Der demografische Wandel mit der Tatsache, dass es immer mehr ältere Menschen und weniger junge Menschen gibt, habe ich schon in der Schule gelernt. Das ist jetzt doch schon eine Weile her. Ich habe nur das Gefühl, dass die Verantwortlichen nichts daraus gelernt haben.
Schade eigentlich, denn jeder hat auch in der Zukunft das Bedürfnis, sich wohlzufühlen.

Christian Marold
RZ-Chefredakteur | Foto: RZ
Am Arbeitsmarkt herrscht derzeit eine etwas getrübte Stimmung. | Foto: pixabay
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