Vorarlberg steht für "Gemeinsam.Sicher"
Mithilfe der Bevölkerung für Polizei sehr wichtig

Polizei und Bürger arbeiten eng zusammen | Foto: LPD Vorarlberg
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GEMEINSAM.­SICHER ist eine in Österreich koordinierte Initiative welche auf die Mitarbeit von Bürgern genauso angewiesen ist wie auf eine enge, vertraute Kooperation zwischen Gemeinden und eben der Polizei. Das Ziel: als „Gesellschaft des Hinsehens und aktiven, verantwortungsvollen Handelns“ die Sicherheit von uns allen positiv zu entwickeln.

In Vorarlberg bekleiden Gert Gröchenig und Gerhard Bargetz das Amt als Sicherheitskoordinatoren. Sie sind Ansprechpartner für alle Sicherheitsbeauftragten im Land. Die Sicherheitsbeauftragten wiederrum sind die direkten Ansprechpartner für alle Belangen aus der Bevölkerung.

Gert Gröchenig und Gerhard Bargetz im Interview

Seit wann befinden Sie sich im Dienst?

  • Gröchenig: Meine Ausbildung begann im Jahr 1995 in der damaligen Gendarmerieschule in Feldkirch Gisingen. Nach der 2-jährigen Grundausbildung wurde ich auf den Gendarmerieposten Höchst versetzt, wo ich bis 2006 meinen Dienst verrichtete. Danach wurde ich beim Landeskriminalamt, Ermittlungsbereich Diebstahl/Einbruch, sowie bei der Spurensicherung des Bezirkes Bregenz eingesetzt.
  • Bargetz: Ich bin seit 1986 Exekutivebeamter. Meine berufliche Laufbahn habe ich bei der Zollwache begonnen und wechselte anschließend zur Gendarmerie/Polizei. Bei der Polizei war und bin ich sehr in die Kriminalprävention mit der Zielgruppe Jugendliche involviert und absolvierte sämtliche Ausbildungen in diesem Bereich. In dieser Funktion war ich bis vor kurzem in einem Bundesweiten Fachzirkel für die Entwicklung von polizeilichen Präventionsprojekten tätig.

Seit wann kleiden Sie das Amt des Sicherheitskoordinators?

  • Gröchenig: Als Sicherheitskoordinator bin ich seit Februar 2018 tätig.
  • Bargetz: Als Sicherheitskoordinator bin ich seit Juni 2017 tätig

Welche Polizeiinspektionen sind Ihnen zugeteilt, beziehungsweise für welche Region(en) sind Sie zuständig und wie viele Mitarbeiter gehören zu Ihrem Team?

  • Gröchenig: In meiner Funktion als Sicherheitskoordinator betreue ich die Dienststellen des Bezirkes Bregenz, die Polizeiinspektion Dornbirn und die Polizeiinspektion Lustenau. Insgesamt fallen 14 Polizeiinspektionen, auf denen zur Zeit circa 290 Beamte Dienst versehen, in meine Zuständigkeit. Meine vorrangigen Ansprechpartner sind die auf jeder Polizeiinspektion eingerichteten Sicherheitsbeauftragten, die auch der erste Ansprechpartner für Anliegen der Bevölkerung sind.
  • Bargetz: In meiner Funktion als Sicherheitskoordinator betreue ich die Dienststellen der Bezirke Feldkirch und Bludenz, sowie die Stadt Hohenems. Insgesamt fallen 16 Polizeiinspektionen, auf denen zur Zeit circa 300 Beamte Dienst versehen, in meine Zuständigkeit. Meine vorrangigen Ansprechpartner sind die auf jeder Polizeiinspektion eingerichteten Sicherheitsbeauftragten, die auch der erste Ansprechpartner für Anliegen der Bevölkerung sind.

Wie wertvoll ist die Mitarbeit der Zivilbevölkerung?

  • Gröchenig: Die Mitarbeit der Bevölkerung ist für die Polizei sehr wertvoll - denn Sicherheit geht uns alle an! Grundsätzlich ist primär die Polizei für die Sicherheit in einem Land zuständig. Aber durch das Miteinander kann nicht nur die objektive Sicherheit erhöht werden, es wird auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung gestärkt.

Oft kommt angeforderte Hilfe zu spät. Ist in dem Fall Zivilcourage aktiv erwünscht? Beziehungsweise wo liegt die Grenze zwischen Heldentum/Zivilcourage und Feigheit/Wegschauen?

  • Bargetz: Natürlich ist aktive Zivilcourage erwünscht! Zivilcourage ist auch „Opferhilfe“ und jeder Mensch kann zum Opfer werden. Jedoch soll bei der Zivilcourage auf die Verhältnismäßigkeit und die Zumutbarkeit geachtet werden. Wenn dies beachtet wird, kann auch keine Grenze überschritten werden. Das Wegschauen kann auch strafbar sein, Beispiel "unterlassene Hilfeleistung". Aus diesem Grund haben wir bei allen Präventionsprojekten umfassende Zivilcourage Module eingebaut.

Gehört „mobbing im Internet“ auch zu Ihren Aufgaben? Wenn ja, welche Hilfe kann diesbezüglich erwartet werden?

  • Gröchenig: Mobbing im Internet ist ein sehr ernstzunehmendes Phänomen, welches schnell zu einem strafrechtlich relevanten Delikt werden kann. Bei der Kriminalprävention mit der Zielgruppe Jugendliche wird beim Programm „Click&Check“ sehr intensiv in die Thematik eingegangen. Die Polizei ist auch sehr stark mit Schulen und anderen Institutionen wie zum Beispiel „SaferInternet“ vernetzt.

Thema Nachwuchs: Sollte es mehr Interessierte geben? Was wird geboten? Wer kann/darf heutzutage Polizist werden?

  • Bargetz: Wir haben erfreulicherweise viele Interessierte und Bewerber für den Polizeiberuf. Allerdings muss man eine strenge Auswahlprüfung absolvieren. Grundsätzlich kann jeder österreichische Staatsbürger Polizist werden, wenn die notwendige körperliche und geistige Eignung gegeben ist. Bei der Polizei wird sehr vieles geboten: Jeder Kollege hat die Möglichkeit sich zu spezialisieren und dementsprechend ausbilden zu lassen. Gerade diese Möglichkeiten machen den Polizeiberuf zu einem interessanten und sehr abwechslungsreichen Beruf.

Vielen Dank für das Interview!

Der direkte Kontakt zur Kriminalprävention in Österreich

  • Polizei-Servicenummer 059 133

Wo immer Sie in Österreich die Polizei-Servicenummer 059 133 wählen, gelangen Sie zur nächstgelegenen Polizeidienststelle. Anrufe von Mobiltelefonen werden zum zuständigen Bezirkspolizeikommando oder Stadtpolizeikommando weitergeleitet. Gerne werden Sie dort zu Ihrer zuständigen kriminalpräventiven Beratungsstelle verbunden.

Wichtiger Hinweis: Die Servicenummer 059 133 ersetzt nicht den Notruf. Bei unmittelbar drohender Gefahr rufen Sie bitte den Polizei-Notruf unter der Telefonnummer 133 oder den Euro-Notruf unter 112.

Weitere wichtige Telefonnummern für den Notfall

Feuerwehr 122
Rettung 144
Ärzte-Notruf 141

Unter www.gemeinsamsicher.at können alle Polizeidienststellen, Sicherheitsbeauftragte und Sicherheitskoordinatoren gesucht und direkt angerufen oder angeschrieben werden.

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