Luchs und Wildkatze
"Ausgestorbene" Tiere kehren in Vorarlbergs Wälder zurück

Die Luchsin HEIA ist eines von zwei bekannten Luchsweibchen, das in Vorarlberg Jungtiere großzieht | Foto: Daniel Leissing, Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft
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  • Die Luchsin HEIA ist eines von zwei bekannten Luchsweibchen, das in Vorarlberg Jungtiere großzieht
  • Foto: Daniel Leissing, Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft
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Ein über zwei Jahre durchgeführtes Monitoring-Projekt brachte die Gewissheit, dass Luchs und Wildkatze in Vorarlbergs Wälder zurückgekehrt sind - eine großer Erfolg für den Artenschutz, freut sich Landesrat Daniel Zadra.

Der europäische Luchs wie auch die europäische Wildkatze galten in Vorarlberg als ausgestorben. Ein Monitoring-Projekt im Auftrag des Landes Vorarlberg konnte nun den Nachweis erbringen, dass die beiden höchst seltenen und streng geschützten Arten wieder durch Vorarlbergs Wäldern streifen. Das Monitoring-Projekt dauerte zwei Jahre und wurde in enger Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Jägerschaft durchgeführt.

Hinweise gab es schon seit längerem

Seit einigen Jahren gab es Hinweise auf das Auftreten des Luchses in Vorarlberg sowie seit 2018 den Hinweis auf Wildkatzen im Dornbirner Berggebiet. Während der Luchs im 19. Jahrhundert ausgerottet worden war, gab es für die Wildkatze nur prähistorische Nachweise für Vorkommen auf Vorarlberger Gebiet. Eine tatsächliche natürliche Rückkehr nach Vorarlberg ist daher vor allem im Falle der Wildkatze eine naturkundliche Sensation.

Gute Zusammenarbeit brachte den Erfolg

Das Monitoring im Auftrag des Landes Vorarlberg (Naturschutz und Jagd) erfolgte durch Horst Leitners Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft in enger Zusammenarbeit mit den Zuständigen in den potentiell betroffenen Jagdrevieren. Mittels Fotofallen und Lockstöcken (Holzpflock mit natürlichem, für Katzen attraktivem Duftstoff) wurden über zwei Jahre Nachweise gesammelt und ausgewertet. Während Luchse mittels Fotos erfasst und über ihr Fellmuster individuell identifiziert werden können, werden Wildkatzen nachgewiesen, indem Haare gewonnen und über eine genetische Analyse bestimmt werden. Diese genetische Analyse ist zur eindeutigen Bestimmung notwendig, da die europäische Wildkatze und Hauskatzen optisch nicht immer sicher zu unterscheiden sind.

Wo die Tiere momentan sind

Der Hauptbereich der derzeitigen Luchsverbreitung liegt im Rätikon und zieht sich bis ins Montafon. Zudem gibt es im Mellental regelmäßig Luchsnachweise. Auch aus dem Klostertal, das nicht im Monitoring-Gebiet des Projekts liegt, werden Nachweise gemeldet. Im vorangegangenen Luchsjahr 2022–2023 wurden in den Monitoring-Gebieten insgesamt sieben verschiedene selbstständige Luchse nachgewiesen. Auch zwei Jungtiere von zwei verschiedenen Müttern konnten festgestellt werden.
ie Vorarlberger Luchse entstammen der Luchspopulation aus der Nordostschweiz, wo ab dem Jahr 2001 Luchse wiederangesiedelt wurden. In Vorarlberg befindet sich der östliche Ausbreitungsrand dieser Population. Der Bestand ist daher von großer Bedeutung für die weitere Verbreitung und die zukünftige Vernetzung des Luchses mit anderen Teilpopulationen, zum Beispiel mit den Luchsen in der Grenzregion zwischen Italien, Slowenien und Österreich.

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