Mehr Förderung für 24-Stunden-Betreuung
Ausbau der ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege

Foto: unsplash/jeremy-wong
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In der Regierungssitzung am Dienstag, 14. März 2023 wurde eine Erhöhung der Förderungen für die 24-Stunden-Betreuung beschlossen, außerdem werden die Kapazitäten für die ambulante gerontopsychiatrische Pflege erweitert

Nach der bereits zu Jahresbeginn erfolgten Anhebung der aus Bundes- und Sozialfondsmitteln gemeinsam finanzierten Fördersätze für die 24-Stunden-Betreuung wird ab 1. April 2023 auch der zusätzliche Landeszuschuss, den Vorarlberg als einziges Bundesland im Rahmen der Sozialhilfe gewährt, erhöht:

1 Betreuer von 300 auf 330 Euro
2 Betreuer von 600 auf 660 Euro

Zugleich werden die zulässigen Einkommensgrenzen angehoben:
Für alleinstehende Personen von 1.600 auf 1.750 Euro
Für Paare von 1.900 auf 2.050 Euro

Bis 2050 werden sich Demenz oder Depression verdreifachen

Landesrätin Wiesflecker verwies auf Prognosen, dass sich die Zahl der Menschen, die im Alter an einer psychiatrischen Erkrankung wie Demenz oder Depression leiden, bis zur Mitte des Jahrhunderts verdreifachen wird.

„Dementsprechend steigt der Bedarf an ambulanter gerontopsychiatrischer Pflege, mit der wir den Betroffenen so lange es geht ein weitgehend selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld ermöglichen wollen.“

 Dieses Angebot unter fachlicher und organisatorischer Leitung der connexia wird durch den Vorarlberger Sozialfonds finanziert. Die Begleitung durch die ambulante gerontopsychiatrische Pflege ist für die Betroffenen kostenlos und auch unabhängig von einer Mitgliedschaft zum jeweiligen Krankenpflegeverein.

Derzeit sind in Vorarlberg insgesamt 23 psychiatrisch diplomierte Pflegefachkräfte im Umfang von 13 Vollzeitstellen bei den Krankenpflegevereinen angestellt. Im letzten Jahr haben sie etwa 800 KlientInnen betreut, um 26 Prozent mehr als ein Jahr davor.

Weil die Fallzahlen steigen und weil die gerontopsychiatrische Pflege aufgrund der krankheitsbedingten Veränderungen im Wesen und Verhalten der Patienten eine enorm anstrengende und komplexe Herausforderung ist, gilt es die Kapazitäten zu erweitern. Auch die Überlastung stationärer Pflegeeinrichtungen mit bestimmten Krankheitsbildern erfordert es, dass zur Sicherstellung der nötigen Versorgung ambulante Kräfte verfügbar sind, erläuterte Wiesflecker. Deshalb wird die Richtgröße
von einer Vollzeitstelle pro 30.000 Einwohner auf 1:20.000 herabgesetzt und so die Zahl der Vollzeitstellen schrittweise auf 21 erhöht. Der finanzielle Aufwand für die ambulante gerontopsychiatrische Pflege wird dadurch von jährlich 1,08 Millionen Euro beim Erreichen der Vollauslastung auf 1,86 Millionen Euro steigen.

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Wallner/Wiesflecker | Foto: Land Vorarlberg/A. Serra

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