Währing und Döbling
Neue Boku eröffnet ein Labor zu Gentherapien
Die Boku Wien richtet sich neu aus. So wird an einem neuen Labor nicht nur an Verbesserung der Qualität von Gentherapien geforscht, sondern die Uni präsentiert sich auch als neue Marke.
WIEN/WÄHRING/DÖBLING. Gentherapien können bei seltenen erblichen Krankheiten eine entscheidende Rolle spielen. Denn sie tragen zur Heilung und Linderung bei. Da die Herstellung aber zeitaufwendig und kostspielig ist, ging man bei der Boku Wien den nächsten Schritt.
So eröffnete vor Kurzem das neue "Christian Doppler Labor" für wissensbasierte Produktion von Gentherapievektoren. Geleitet wird das neue Labor von der stellvertretenden Leiterin des Instituts für Bioverfahrenstechnik, Astrid Dürauer.
Besondere Viren für Gentherapie
In den kommenden sechs Jahren wird Dürauer mit ihrem Team neue Wege erforschen, um rekombinante Adenoassozierten Viren (rAAV) zu entwickeln. Bei diesen handelt es sich um Viren, die Forschende im Labor verändern, um sie eben bei der Gentherapie zu verwenden. Aber keine Sorge, sie sind nicht gefährlich für den Menschen. Genau diese Viren tragen nämlich entscheidend dazu bei, Krankheiten zu heilen oder zu behandeln, die durch fehlende oder defekte Gene verursacht werden.
Wie funktioniert das? Forschende nutzen jene Viren, um bestimmte Gene in Zellen einzuführen oder zu ändern. Dabei dringen sie in die Zellen ein, die sich nicht teilen. Dadurch können sie defekte Gene reparieren. So kann man die rekombinanten Adenoassozierten Viren (rAAV) also auch als Werkzeuge der Gentherapie beschreiben, um genetische Krankheiten zu heilen oder zu behandeln. Davon können viele Betroffene profitieren, denn Gentherapie ist zum Beispiel bei Krankheiten wie genetischen Störungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen einsetzbar.
"Zurzeit verstehen wir noch zu wenig darüber, was in den Zellen bei der Expression von rAAVs vorgeht und wie sich das auf die Qualität von rAAVs auswirkt. Wir müssen das Zusammenspiel aller Schritte dieses komplexen Herstellungsprozesses noch viel besser erforschen, um dann gezielte Verbesserungen einführen zu können", sagt Astrid Dürauer. Im Detail wird also an verbesserten Nachweismethoden Echtzeitüberwachung und -steuerung von Herstellungsprozessen geforscht.
Doch das ist nicht die einzige Neuheit an der Universität. Denn seit Kurzem präsentiert sich die Bildungsstätte als neue Marke unter dem Namen "BOKU University". Auch ein neues Logo wird die Uni prägen. Laut Boku möchte man sich so klarer auf Zukunftsthemen wie Klimaschutz oder biobasierte Materialien positionieren und ein Zeichen für Internationalität setzen.
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