Demokratie in Währing
Kinder- und Jugendparlament hat wieder getagt
Das Währinger Jugendparlament hat zuletzt wieder getagt. Hier, aber auch im Kinderparlament, werden Vorschläge von den jüngsten Bezirksbewohnern ausgearbeitet. Ganz demokratisch gelangen diese dann zu Abstimmung und mit etwas Glück später zur Umsetzung.
WIEN/WÄHRING. Demokratie lebt von seiner Lebendigkeit. Was die Kinder und Jugendlichen in den Grätzl brauchen, soll dabei auch in eigenen Parlamenten ausgearbeitet werden. Denn hier sind diese selbst am Wort. Jeweils zweimal im Schuljahr treffen sich Kinder bzw. Jugendliche im Amtshaus und diskutieren, wie sie ihren Bezirk besser machen können.
In der ersten Runde werden dabei Anliegen und Ideen gesammelt, diskutiert und auch darüber abgestimmt. Ganz wie die großen Politikerinnen und Politiker eben. Ein zahnloses Parlament? Wohl kaum, in weiterer Folge wird dann vom Bezirk und den Magistratsämter geprüft, was denn überhaupt von den Vorschlägen umsetzbar ist. In der zweiten Jahressitzung erfahren die jungen Demokraten dann, was umgesetzt wird.
Von klein bis fast Erwachsen
Im Kinderparlament sitzen "Abgeordnete" von 20 dritten Volksschulklassen in Währing zusammen. In von der Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk organisierten Workshops einigen sich die Klassen vorab auf jeweils maximal drei Anliegen und wählen zwei Klassenvertreterinnen und -vertreter. 60 Anliegen wurden diesmal bei der Sitzung des Kinderparlaments im Dezember eingebracht.
Im Jugendparlament kommen dann größere zu Wort. Gesamt 100 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 diskutierten Ende Jänner, was sie gerne verändern würden. In Arbeitsgruppen einigten sich die Jugendlichen auf 16 Anliegen, die ihnen besonders am Herzen liegen.
Spielen, Parks und Verkehr
Der überwiegende Teil der Anträge betrifft laut Bezirksvorstehung Parkanlagen und Spielplätze: neue Spielgeräte, zusätzliche Sportmöglichkeiten, mehr Platz, bessere Beleuchtung. Überdeutlich werde dabei, wie wichtig diese Infrastruktur für junge Menschen ist. Zum Spielen, zum Austoben an der frischen Luft, als Treffpunkt und Freiraum.
Gleich nach den Parkanlagen und Spielplätzen kommt das Thema Verkehrssicherheit: Viele Anträge würden laut Bezirksvorstehung aufzeigen, wie sehr die Kinder und Jugendlichen durch den Autoverkehr in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Und so wie die Erwachsenen wünschen sich auch die Jüngeren im Bezirk immer öfter mehr Grün in Währings Straßen, zum Beispiel Bäume in der Schulgasse. Aber auch der neue Test-Kreisverkehr in Pötzleinsdorf soll laut Bezirksvorstehung aus einer Idee des Kinder- und Jugendparlaments entstanden sein – mehr dazu unten.
Finale Sitzungen im April und Mai
Nach der Sitzung vom Kinderparlament im Dezember 2022 und jetzt vom Jugendparlament im Jänner werden die Vorschläge geprüft. Was macht Sinn, was ist technisch möglich und wie sieht es mit der Finanzierung aus? Im April bzw. Mai kommen die Kinder und Jugendlichen dann erneut zu den Antwortrunden zusammen und erfahren, welche Anträge umgesetzt werden und welche warum nicht.
Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) freut sich, dass sie regelmäßig so junge Kollegen im Amtshaus begrüßen darf: „Demokratie bedeutet argumentieren, anderen zuhören, gemeinsam Interessen abwägen – genau das lernen Schülerinnen und Schüler im Kinder- und Jugendparlament. Zudem freue ich mich jedes Mal über die tollen Ideen. Kinder und Jugendliche haben einfach einen ganz anderen Blickwinkel und machen Verbesserungsvorschläge, auf die wir gar nicht gekommen wären.“
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