Ketten-Landwirt angeblich überfordert

- Mist türmte sich in dem lichtlosen Stall. Ein Stier fristet darin bis heute sein Dasein.
- Foto: VGT
- hochgeladen von Peter Zellinger
Eingewachsene Ketten sind kein Einzelfall, betont der Amtstierarzt. Zukunft der Tiere soll sich noch diese Woche entscheiden.
EGGMANNS. Im Fall der Kettenrinder von Eggmanns gab der Landwirt gegenüber den Behörden an, er sei mit der Haltung der Rinder überfordert gewesen und deshalb sei es zu den gigantischen Mistbergen im Stall und den eingewachsenen Ketten gekommen.
Anrainer berichten, dass der Bauer auch schon Pferde in dem fensterlosen Stall in völliger Dunkelheit gehalten haben soll. Auch ein junges Kalb soll sich nach Angaben von Tierschützern in einer viel zu kleinen Box derzeit noch im Stall befinden.
Wenigstens gab sich der Landwirt den Behörden gegenüber einsichtig, wie Amtstierarzt Franz Appel im Gespräch mit den Bezirksblättern erklärt. "Es tat ihm auch leid", berichtet der Amtstierarzt von seinem Besuch vor Ort. Auch dafür, wie es überhaupt so weit kommen konnte, hat Appel eine Erklärung: "Ich möchte niemanden verteidigen, aber manchmal wird man aufgrund privater Gründe nachlässiger. Der Dreck wird immer mehr und man kommt dann selbst nicht mehr aus diesem Hamsterrad heraus". Der Stall sei bei einer Nachschau des Veterinärs an manchen Stellen sauber, stellenweise aber extrem verschmutzt gewesen, so Appel.
Rechtlich habe die Behörde keine Handhabe gehabt dem Besitzer die Rinder abzunehmen, da er sich einsichtig gezeigt hat und eine sofortige Besserung der Zustände zugesagt hatte. Wie berichtet fordern Tierschützer, dass die Rinder auf den Gnadenhof Gut Aiderbichl gebracht werden. Dem Besitzer steht auch der Weiterverkauf der Tiere oder die Schlachtung offen.
Bei drei der Rinder kann die eingewachsene Kette nur noch chirurgisch und unter Narkose entfernt werden. Dass Ketten einwachsen sei aber kein Einzelfall, berichtet Appel: "Das kommt gelegentlich vor". Bis wann die Tiere den Horror-Stall verlassen können steht noch nicht fest. "Am liebsten wäre mir noch heute", so Appel. Die Zukunft der Rinder soll sich im Lauf der Woche entscheiden.
Der Landwirt wurde bei der Staatsanwaltschaft Krems wegen Tierquälerei angezeigt.
Update: Mittlerweile kam es im Tierdrama zu einem Happy End. Mehr dazu hier.
Links zum Thema:
Tierschützer decken schwere Tierquälerei auf
Tierschützer wollen Rinder retten und verhindern Schlachtung
Verein gegen Tierfabriken


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