Region will weg von der Mystik

- hochgeladen von Peter Zellinger
Ende des mystischen Waldviertels: Region sieht sich lieber als leistungsfähiger Wirtschaftsstandort
WAIDHOFEN. Nebelverhangene Wälder, düstere Moore und eine gewaltige Portion Mystik: Von diesen Uralt-Klischees möchte man sich in der Region am liebsten verabschieden, wie auch vergangene Woche bei der zweiten Waldviertel-Konferenz deutlich wurde.
Zurück zu den Wurzeln im Tourismus
Im Tourismus will man im Waldviertel verstärkt auf die Themen Grünes Reisen, Auszeit und so genanntes "Regrounding" - die Besinnung auf Tradition - setzen, wie Tourismus-Chef Andreas Schwarzinger erklärt. Schwarzinger zeigt eine Diashow mit Sehenswürdigkeiten des Waldviertels - bis auf die Nationalparkregion blieb dabei aber der Bezirk Waidhofen unerwähnt.
Leise Kritik an Verkehrsproblemen auch aus der ÖVP
Leise Kritik an der Infrastruktur und den Problemen im Straßenverkehr kam diesmal sogar aus den Reihen der ÖVP. Verkehrsplaner und die Waldviertler Politiker seien nicht immer einer Meinung, so Nationalrat Günter Stummvoll. Und sein rotes Gegenüber Ewald Sacher legt nach: "Sie sagen uns in verschiedenster Form, wie es nicht gehen kann". Dabei hätten Verkehr und Bildung höchste Priorität im Waldviertel so Sacher. "Wenn du keine ordentliche Verbindung hast, wird es schwierig Betriebe zu halten", bringt es Stummvoll auf den Punkt.
Relativierend griff Landtagsabgeordneter Jürgen Maier ein: Seit 1995 seien 500 Millionen Euro in das Waldviertler Verkehrsnetz investiert worden, so Maier. Auch das Waldviertler Busnetz lobte der Horner Bürgermeister: 2010 habe man noch 800 Gäste pro Tag transportiert, 2012 wären es schon 1.400 gewesen.
Kastner will Finanzierung erleichtern
Christof Kastner, Chef der gleichnamigen Firmengruppe und Mastermind hinter dem Wirtschaftsforum nahm sich ein Beispiel an Schuhproduzent Heini Staudinger und will ein Unternehmen gründen, das Waldviertlern bei der Finanzierung ihrer Vorhaben hilft. "Diese GmBH soll Betriebe und Geld-Suchende zusammenführen", erklärt Kastner, der sich mehr Engagement der Politik im Waldviertel wünscht: "Wir müssen in die Köpfe der Entscheider der Republik eindringen."


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