"Equal Pay Day": Das sind die starken Frauen im Bürgermeisteramt
"Frauenpower" in Ybbstaler Gemeinden
Frauen in politischen Ämtern: Besonders in der Kindererziehung muss das weibliche Geschlecht mehr leisten.
BEZIRK. 75 Bürgermeisterinnen gibt es in Niederösterreich – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Tendenz steigend, denn noch im Jahr 2018 bekleideten 65 Ortschefinnen das Amt. Der Bürgermeisterinnen-Check im Bezirk.
Rollenbild im Kopf
"Ich glaub', wir Frauen machen in der Politik nicht so viel anders als Männer. Aber wir haben sicher einen anderen Zugang zu sozialen Themen und Lebenssituationen", meint etwa Michaela Hinterholzer, ÖVP-Bürgermeisterin in Oed-Öhling. #%Laut St. Valentins Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr sei das klassische Rollenbild zwischen Mann und Frau immer noch in den Köpfen vieler Menschen vorhanden: "Die Menschen haben immer noch das klassische Rollenbild im Kopf. Uns Frauen werden eher die familiären Pflichten umgehängt."
"Meine Leute sind top"
"An sozialen Themen sind wir Frauen näher dran", findet auch Neuhofens ÖVP-Ortschefin Maria Kogler, die ihr Amt nie bereut hat. "Allerdings sind meine Leute top. Ich hab ein Spitzenteam mit viel Know-how hinter mir", so Kogler und hat einen Tipp für Frauen, die überlegen, in die Politik zu gehen: "Aufs Bauchgefühl hören. Und wer Menschen mag, ist in der Ortspolitik genau richtig."
Frauen müssten mehr Überzeugungsarbeit leisten, so sieht es die Kematner ÖVP-Bürgermeisterin Juliana Günther: "Besonders wenn es um technische Angelegenheiten geht, attestiert man Frauen allgemein weniger Verständnis." Für sie ist besonders die Kinderbetreuung wichtig, damit Frauen auch in Zukunft gleiche Jobchancen haben: "Die Kinderbetreuung bleibt dem Mann meistens erspart. Hier muss die Frau doppelt leisten." Diese Herausforderung sieht auch die Hollensteiner SPÖ-Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer: "Die Vereinbarkeit von Familie und Amt ist für Frauen oft schwieriger." In der Zukunft wünscht sie sich mehr Mut von Frauen: "Frauen müssen sich mehr zutrauen und Mut beweisen. Chance gibt es allemal."
MOSTVIERTEL. Insgesamt hat das Mostviertel in den Bezirken Amstetten, Lilienfeld, Melk und Scheibbs 14 Bürgermeisterinnen.
Mostviertler Bürgermeisterinnen
Seit fast fünf Jahren ist die Hollensteiner SPÖ-Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer im Amt. Juliana Günther ist seit 2005 die ÖVP-Bürgermeisterin der Gemeinde Kematen. In Neuhofen ist Maria Kogler von der ÖVP seit 2019 amtierende Ortschefin. Seit 2018 ist Sabine Dorner-Leyerer in Winklarn ÖVP-Bürgermeisterin. Im Jahre 2014 wurde Michaela Hinterholzer von der ÖVP zur Bürgermeisterin Oed-Öhlings gewählt. Seit mittlerweile elf Jahren bekleidet die Sozialdemokratin Kerstin Suchan-Mayr das Amt der Bürgermeisterin in St. Valentin. Renate Rakwetz ist Gamings SPÖ-Bürgermeisterin seit 2009. Beinahe fast so lange ist Claudia Fuchsluger von der ÖVP in Randegg im Amt – seit 2010. Auch seit 2010 ist die ÖVP-Bürgermeisterin Waltraud Stöckl in St. Anton/Jeßnitz tätig. Frisch gebacken im Amt ist Claudia Kubelka von der ÖVP in Annaberg. Sie wurde 2020 zur Ortschefin. Gertraud Steinacher ist seit 2016 für die ÖVP an der Spitze der Gemeinde Ramsau. Die Ybbser SPÖ-Ortsvorsteherin Ulrike Schachner ist seit heuer im Amt. Golling/Erlauf hat auch eine Frau als Gemeindechefin: SPÖlerin Gabriele Kaufmann ist seit 2011 Bürgermeisterin. Die am längsten dienende Ortschefin des Mostviertels ist die Petzenkirchnerin Lisbeth Kern von der SPÖ. Noch im vorigen Jahrtausend, im Jahr 1996, trat sie in das Amt.
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