Grippewelle spült die Ybbstaler in die Arztpraxen

- Ärztin Gabriele Höllmüller hat während der Grippewelle erweiterte Ordinationszeiten.
- Foto: Höllmüller
- hochgeladen von Eva Dietl-Schuller
Volle Ybbstaler Arztpraxen: "Hausärzte sind die ersten Ansprechpartner", so Ärztin Gabriele Höllmüller.
BEZIRK. "Aktuell haben wir wegen grippaler Infekte fast doppelt so viele Patienten. Die Ordinationszeiten sind deswegen bei uns erweitert", erzählt Gabriele Höllmüller, Allgemeinmedizinerin in Hollenstein.
Zusätzlich ist die Ärztin rund um die Uhr erreichbar. Denn die Grippe wütet im Ybbstal und füllt die Arztpraxen.
Erster Weg: Hausarzt
"Hausärzte sind hier erste Ansprechpartner. Ins Krankenhaus zu gehen, ist meist nicht nötig", so Gabriele Höllmüller. Das wird von den Kliniken bestätigt: „Der Hausarzt ist im Falle einer echten Grippe die erste Anlaufstelle für Betroffene, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und erforderliche Medikamente zu verschreiben", so Martin Gattermeier aus dem Landesklinikum Waidhofen. "Bestehen zusätzlich Grundkrankheiten wie Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Immunschwäche, kann im Einzelfall die Einweisung ins Klinikum notwendig sein“, erklärt der Primar.
Eine Vorgehensweise, die auch das Amstettner Klinikum in dieser Form bestätigt.
Grippe wütet im Bezirk
Manche kranke Amstettner sparen sich den Weg zum Doktor und nutzen gleich die Spitals-ambulanzen. "Wir können eine Steigerung des Patientenaufkommens wegen Grippe beziehungsweise Grippesymptomen verzeichnen", heißt es aus dem Landesklinikum Amstetten. Als Gründe geben die Kranken oft die raren Öffnungszeiten der Allgemeinmediziner an. Im Landesklinikum Waidhofen hingegen gebe es in Grippezeiten keinen nennenswerten Anstieg.
Ordinationen im Vergleich
Beim Vergleich der Ordinationszeiten der Allgemeinärzte im Bezirk (Versicherungsträger Gebietskrankenkasse, Quelle: arztnoe.at) fallen tatsächlich große Unterschiede bei den Öffnungszeiten auf.
Während etwa am Montagvormittag 66 Ordinationen geöffnet sind, sind es am Mittwochvormittag 38 Praxen. Der arztreichste Nachmittag ist am Donnerstag, an dem 37 Ordinationen Patienten empfangen. Von einem Unterangebot im Bezirk kann trotz Schwankungen dennoch nicht die Rede sein. Aus der Reihe fällt hingegen der Freitagnachmittag, an dem lediglich fünf Ärzte ihre Praxis im Bezirk öffnen. Eine davon befindet sich in Seiten-#+stetten – auch hier sei ein Anstieg der Patienten spürbar. Wer den Freitagnachmittag übersteht, ist schließlich auf den Wochenenddienstplan der Ärzte angewiesen.
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