500 Mädchen stürmten Hessenkaserne Wels
Bundesheer sucht Frauenpower

Frauenpower gesucht: Das Bundesheer wirbt gerade extrem um Frauen. Passend dazu steht der "freiwillige Grundwehrdienst" für Frauen in den Startlöchern. Am Girls' Day konnten viele junge Frauen in Wels erstmals mit dem Bundesheer in Berührung kommen.

WELS. Rund 500 Besucherinnen stürmten beim Girls' Day die Hessenkaserne Wels. An elf aufgebauten Stationen informierten sich die Mädchen und stellten Fragen. Der Tag wird seit vielen Jahren veranstaltet, aber heuer war der Andrang laut Major Roland Angerer mit Abstand am höchsten. "Man präsentiert kurz etwas und dann wird man schon mit Fragen durchlöchert", berichtet er. In Gruppen von 25 Personen wurden die Mädchen von 26 Begleitern herumgeführt.

Schwergewicht als Attraktion

Der 55 Tonnen schwere Panzer war neben dem Hubschrauber aus Hörsching die Hauptattraktion. Die Mädchen stellten sich reihenweise an, um einen Blick hinein in das riesige Kettenfahrzeug zu werfen. Es war sogar erlaubt, in den Innenraum des "Leopard 2A4" abzutauchen und sich wie ein Soldat im Einsatz zu fühlen. Die zweimal präsentierte, dynamische Vorführung des Schwergewichts kam sichtlich gut an und die Mädchen staunten. "Es geht darum, ganz gezielt jungen Frauen die Möglichkeit zu geben, das Bundesheer und seine Berufsmöglichkeiten kennenzulernen", erklärt Oberst Jörg Loidolt. "Ob und wie viele von den jungen Frauen dann wirklich den Weg zu uns finden, das werden die nächsten Monate zeigen."

Foto: BRS

"Freiwilliger Grundwehrdienst" für Frauen

Der von der Bundesministerin Klaudia Tanner angekündigte Ausbildungsdienst für Frauen soll eine Möglichkeit bieten, das Bundesheer kennenzulernen, ohne sich lange Zeit binden zu müssen. Laut Major Stephan Länglacher soll damit eine Chancengleichheit hergestellt werden. "Frauen sollen auch die Möglichkeit bekommen, nach der Schule zwischen militärischer Ausbildung oder freiwilligem sozialen Jahr wählen zu können", sagt er. Der Ausbildungsdienst soll inhaltlich dem Grundwehrdienst für Männer ähneln. "Die Frau macht eine Stellungsuntersuchung wie der Mann. Auch die Einberufung ist gleich. Der Mann wird zum Grundwehrdienst einberufen, die Frau zum Ausbildungsdienst", sagt Angerer. Einen erheblichen Unterschied gebe es allerdings bei der Bezahlung. "Die Bezahlung ist um einiges höher als im Grundwehrdienst, als Person im Ausbildungsdienst verdient man 2.251,08 Euro netto." Auch Familie und Karriere wären laut Länglacher heute schon leicht vereinbar, das Bundesheer sei da flexibel.

Eine Frau im Männerberuf

Lena Freundlinger ist Luftfahrzeugtechnikerin in Hörsching. "Ich bin bei der Elektrik und wir kümmern uns um den Funk, Navigation und so weiter", beschreibt sie ihre Arbeit. "Wir haben 40 Hubschrauber, die wir betreuen." Sie sind fünf Frauen unter rund 60 Männern. "Als Frau im Bundesheer hat man viele Vorteile, vor allem bei uns. Wir haben eine wunderschöne, neue Umkleide", sagt sie. Außerdem sei es ein sehr abwechslungsreicher Job. "Wir sind auch schon öfters mitgeflogen und ich bin einmal abgeseilt und wieder hoch gezogen worden."

Die drei Luftfahrzeugtechnikerinnen Anna Reiner, Sophie Steinmetz und Lena Freundlinger (v.l.) aus Hörsching stellten ihren Berufsalltag vor. | Foto: BRS
  • Die drei Luftfahrzeugtechnikerinnen Anna Reiner, Sophie Steinmetz und Lena Freundlinger (v.l.) aus Hörsching stellten ihren Berufsalltag vor.
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