80 Ausbildungen in der Region
Diese Lehrberufe liegen im Trend
80 Lehrberufe stehen in der Region Wels und Wels-Land zur Auswahl. Die BezirksRundschau zeigt, welche angesagt sind.
WELS (eh, mb). Matura oder Lehre? Und wenn eine Ausbildung, dann als Mädchen Friseurin und als Bursch Kfz-Mechaniker? Klischees, die kaum mehr Wahres an sich haben. Matura und Lehre schließen sich längst nicht mehr aus. Und nicht nur die Zukunftswünsche der jungen Leute haben sich geändert, auch das Angebot der Firmen ist längst flexibler und durchlässiger geworden.
80 von 200 Lehrberufen
Derzeit werden in der Stadt Wels und in Wels-Land laut Thomas Brindl von der örtlichen Wirtschaftskammer rund 2.530 Lehrlinge ausgebildet. 88 haben zum 1. September die Ausbildung in einem von rund 570 Betrieben begonnen. Die Palette an Lehrberufen ist dabei dank des Branchenmixes breit gefächert: „Die Unternehmen hier bieten nahezu jeden Lehrberuf an“, so Brindl. Von österreichweit 200 Lehrberufen werden alleine 80 in der Region angeboten. Das Angebot reicht von Klassikern wie Maurer, Tischler, Elektriker, Kfz-Mechaniker und Fliesenleger über das breite Spektrum der Metall-, Kunststoff- und Werkstofftechniker sowie Informationstechnologie bis hin zu den kaufmännischen Berufen.
Bei der Beliebtheit zeigen sich deutliche Trends. „Bei den Burschen sind technische und bei den Mädchen kaufmännische Berufe angesagt“, so Brindl. An oberster Stelle stünden bei den Mädchen mittlerweile Einzelhandels- oder Bürokauffrau, vor Friseurin oder Stylistin. 45 Prozent wählen einen dieser drei Berufe. "Doch auch die Metalltechnik wird bei Mädchen immer beliebter“, so Brindl. Trotzdem führe Metalltechnik immer noch das Ranking bei den männlichen Lehrlingen an, gefolgt von Elektro- und Kfz-Techniker. Diese drei Lehrberufe würden von 39 Prozent aller Burschen ausgeübt.
Kaufmännisches an der Spitze
Die Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) belegen das nur zum Teil. Zwar liegt Metalltechnik wirklich im Trend, sie hat bei den Burschen den Automechaniker überholt. Aber das Interesse bei den Mädchen ist eher gering: Im August waren nur drei Lehrstellensuchende von 36 in dem Bereich weiblich. Richtig ist auch, dass Büro- und Einzelhandelskauffrau unter den Favoriten sind – aber nicht nur bei Mädchen. Unter den 43 AMS-Vormerkungen für diese Berufe sind zwölf männliche Anwärter. Warum aber hat der Job als Bürokauffrau die alten Klischeewünsche abgelöst? Lehrlingsredakteurin Sara Weitmann hat eine Antwort. Sie arbeitet selbst bei der Firma Kremsmüller als Bürokauffrau, nachdem sie sich gegen die Matura entschied. "Zum einen haben die meisten verstanden, dass man als Friseurin kaum etwas verdient, zum anderen ist es Vielfalt, die der Beruf als Bürokauffrau mit sich bringt", sagt sie. "Da gibt es kaum Grenzen, es hängt vom jeweiligen Betrieb und der Abteilung ab, ich hatte mit meiner sehr viel Glück."
Chance für jeden
Unterm Strich kann der Nachwuchs in der Region aus dem Vollen schöpfen. Der Zahl an Lehrstellengesuchen steht ein doppelt so hohes Angebot gegenüber. "Zudem fehlen Lehrlinge in allen Branchen, die Chancen stehen in fast jedem Bereich gut", so Brindl. Und für jeden gibt es eine Chance: „Wichtig sind Motivation und Verlässlichkeit. Das Know-how wird ohnedies in der Ausbildung vermittelt“, so Brindl. Schulnoten seien nur sekundär. Und: "Es gibt viele Firmen, die auch nach offiziellem Lehrbeginn einstellen, eigentlich das ganze Jahr über", sagt Walter Kofler vom AMS. Vor allem Schulabbrecher hätten beste Aussichten, dort unterzukommen, wo es sie hinzieht.
Die Zahlen im Überblick:
Für Wels und Wels-Land ergab sich für den 31. August
– einen Tag vor Beginn des neuen Lehrjahres – laut Arbeitsmarktservice folgende Situation:
88 neue Lehrlinge zum 1. September
180 Lehrstellensuchende
239 offene Lehrstellen
Gereiht nach Berufswahl, steht auf Platz eins der Bürokaufmann mit 14 Neulingen, 13 weiblich, einer männlich. Es folgen Einzelhandelskaufmann mit 10 Lehrlingen (7/3) und Metalltechniker (7, 0/7).
Lehrstellensuchende nach Berufen: Der Bürokaufmann steht mit 22 Vorgemerkten an erster Stelle (15/7), gefolgt vom Einzelhandelskaufmann mit 21 (13/8), Kraftfahrzeugtechniker mit 18 (1/17) und Metalltechniker (14, 2/12).
Offene Lehrstellen nach Berufen: Metalltechniker (28) und Einzelhandelskaufmann (23), gefolgt von Koch (11) und Bürokaufmann (11).
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