Infoabend zu Welser Primärversorgungszentren
"Einer drohenden Unterversorgung entgegenwirken"
WELS. Rund 20 Allgemeinmediziner sowie eine Reihe weiterer Gäste diskutierten am 30. Jänner auf Einladung der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) und Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber in der Volkshochschule Pernau über die Zukunft der hausärztlichen Versorgung im Stadtgebiet.
Anlass für die Veranstaltung sind die aktuellen Probleme in der Nachbestzung von Hausärztestellen und die damit verbundene Besorgnis seitens der Mediziner wie auch der Patienten. In Wels-Stadt sind aktuell von 26 Hausarztstellen zwei Stellen frei. In den nächsten Jahren ist mit acht Pensionierungen zu rechnen, davon zwei bereits Ende 2019.
OÖGKK-Ressortdirektor Franz Kiesl informierte die anwesende Ärzteschaft über ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Dieses umfasst vor allem die Forcierung von Primärversorgungseinheiten sowie mehr Praxisorientierung in der Ausbildung, Mentoring-Programme für Jung- und Spitalsärzte, um ihnen die Gründung einer Ordination zu erleichtern, attraktive neue Vertrags- und Vertretungsmodelle für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, verschiedene Möglichkeiten zur Entlastung des Arztberufs und finanzielle Anreize für mehr Patientenbetreuung.
Primärversorgungszentren sind für die Gebietskrankenkasse ein weiterer wichtiger Baustein. Dabei arbeitet ein Team aus Allgemeinmedizinern mit verschiedenen Gesundheitsberufen unter einem Dach oder eng vernetzt zusammen. Für die Patienten bedeute dies kürzere Wege, gut abgestimmte Versorgung und längere Öffnungszeiten. Ärzte würden von Teamarbeit und Entlastung durch Pflegekräfte, therapeutische Berufe und Sozialarbeit profitieren, heißt es seitens der OÖGKK. In Wels sollen zwei Zentren entstehen, eines davon 2019. Konkrete Gespräche dazu laufen bereits. Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber: „Ich war positiv überrascht von der guten Stimmung und dem großen Interesse. Primärversorgungszentren sind auch für Wels wichtig, um für die Patienten keine Versorgungslücke entstehen zu lassen. Gerade für Ärztinnen stellen diese Einrichtungen dank flexibler Arbeitszeiten und Teamarbeit eine große Chance dar." Bezirksärztevertreter Dr. Wolfgang Raus meint: „Es freut mich, dass es ein gemeinsames Bestreben aller Beteiligten gibt, einer drohenden Unterversorgung in der Allgemeinmedizin entgegenzuwirken.“
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