Image der Lehre könnte besser sein

Bereits ab dem Kindergarten oder der Volksschule würde spielerische Berufsorientierung Sinn machen. | Foto: Fotolia
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WELS (il). "Aufgrund der demographischen Entwicklung werden bis 2020 noch um 30 Prozent weniger Lehrlinge ausgebildet werden können, als heute", weiß Manfred Spiesberger, Leiter der Wirtschaftskammer Wels.
Im städtischen Bereich gibt es ein besonders markantes Problem. „Zur Zeit gibt es in Wels 23 erste Gymnasiumsklassen. Viele von diesen Schülern haben nach der AHS-Matura nicht vor zu studieren, was keinen Sinn macht. Das sind Nachwuchskräfte, die uns in den verschiedensten Fachbereichen abgehen werden“, erklärt Spiesberger die Problematik. "Zudem wird das Bildungsniveau dadurch gesenkt. Manch Hauptschüler vom Land wird bald schon besser ausgebildet sein, als ein Welser Gymnasiast", meint Spiesberger.

Es stehen alle Türen offen
Dabei sind die Lehrberufe von früher in einigen Fällen nicht mehr mit denen von heute zu vergleichen. In vielen Bereichen sind hochqualifizierte Mitarbeiter nötig, die sich ihr einschlägiges Wissen in einer hervorragenden Lehrausbildung angeeignet haben.
Gerade große Firmen legen ihr Hauptaugenmerk mehr und mehr auf die Lehrlingsausbildung, schulen die Lehrlinge in internen Akademien vielseitig und auf hohem Niveau. Durch die Möglichkeit der Lehre mit Matura ist auch ein anschließendes Studium nicht mehr ausgeschlossen. Den Lehrlingen stehen alle Türen offen, auch deswegen sollte die Lehre heutzutage einen hohen Stellenwert haben. "Ich meine, wer heute Meister seines Faches ist, ist wertmäßig mit einem Bachelor oder sogar Master gleichzusetzen. Leider ist das Image der Lehrausbildung immer noch nicht das allerbeste."
Speziell in den Branchen Technik und Tourismus gibt es große Defizite, obwohl die Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen sehr gut sind. Auskünfte über Lehrangebot und -berufe sowie über vieles mehr geben die Berufsinformationszentren des AMS. „Ich appelliere auch an die Wirtschaftstreibenden, sich weiterhin und vermehrt für die Lehrlingsausbildung einzusetzen. Das sollte absolute Priorität haben.“

ZUR SACHE

Lehrberufe
In ganz Österreich gibt es derzeit mehr als 250 Lehrberufe. Nur wenige davon haben ein gutes Image und werden daher gerne in Anspruch genommen.
In Wels-Stadt gibt es derzeit 473 Lehrbetriebe in zahlreichen Branchen. In Wels-Land bilden 308 Unternehmen Lehrlinge aus.

Auswahl
Die Auswahl des richtigen Lehrberufes ist eine wichtige Entscheidung, die große Auswirkungen auf das weitere Leben und die weitere Karriere hat.
Vor der Entscheidung gibt es eine Menge an grundlegenden Fragestellungen, die beachtet werden sollten. Dazu gehören beispielsweise:
Welcher Lehrberuf passt zu mir?
Welche Art von Tätigkeit mache ich gern? Was würde mir in meinem Beruf Spaß machen?
Wie würde ich meine Talente, meine Stärken und Schwächen einschätzen?
Wie sehen andere (Familie, Freunde, Lehrer) meine Talente, Stärken und Schwächen?
Gibt es freie Lehrstellen in meinem zukünftigen Beruf?
Wie sieht es mit dem Lehrstellenangebot in der Nähe meines Wohnortes aus?
Wäre ich auch bereit, für eine spezielle Lehrausbildung längere Wege in Kauf zu nehmen oder sogar umzuziehen?
Wie sind die späteren Jobchancen im gewählten Lehrberuf?

Info
Das AMS bietet Info-Folder zu den Jobchancen in der Lehre in 16 unterschiedlichen Fachbereichen. Für weitere Fragen steht auch die Lehrlingsstelle der WKO zur Verfügung. Auf diese Weise wird ein guter Überblick über Karrierechancen und freie Lehrstellen vermittelt.

Bereits ab dem Kindergarten oder der Volksschule würde spielerische Berufsorientierung Sinn machen. | Foto: Fotolia
Manfred Spiesberger, Leiter der Wirtschaftskammer Wels.
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