Historisches schützen

Kampf um die Baudenkmäler in Wels

Die Grünen wollen eine erweiterte Schutzzone für historische Gebäude in Wels, von Seiten des Baustadtrates herrscht teils Verständnis.

WELS. „Das Gesicht einer Stadt, ihre Schönheit, ist wesentlich mit ihren historischen Gebäuden verknüpft“, so der Grüne Fraktionsvorsitzende Walter Teubl. „Dennoch gehen wir mit diesem architektonischen Erbe äußerst sorglos um." Teubl spricht von "Demolieren und Verschandeln vorhandener Baudenkmäler", man öffne "Investoren und Spekulanten" Tür und Tor". Das schade dem Stadtbild. "Das reicht vom Abriss des Semmelturms bis zur missglückten Neugestaltung des Greif-Gebäudes."
Allein der Denkmalschutz sei ein Mittel dagegen. Darüberhinaus: „Wir brauchen eine Schutzzone in der Innenstadt." Es müsse kein Ende der Bautätigkeit bedeuten, sondern es ginge um sensibleren Umgang mit der Substanz. "Und wenn da und dort nur die Fassade stehen bleibt, ist schon viel gewonnen."

Ring um die Innenstadt

Der Baustadtrat Ralph Schäfer (FPÖ) signalisiert Verständnis: "Eins ist klar: Hier gibt es ein großes Übereinkommen über alle Parteien hinweg." Historische Bausubstanz sei erhaltungswürdig. Der Denkmalschutz regle aber mehr, als die Grünen annähmen, "inklusive des Schutzes regionaler Kulturgüter."
Zudem: "Es gibt eine definierte Schutzzone, ein Ring, der weiter gefasst ist, als die Innenstadt." Aber man schaue sich jetzt noch im Detail an, wo man die Schrauben nachziehen könne.

Bawag-Gebäude

Ein aktuelles Beispiel ist das Gründerzeitgebäude in der Ringstraße, in dem die Bawag residiert. Laut der Grünen drohe der Abriss, besser sei eine Aufstockung oder zumindest eine Integration der historischen Fassade. Laut Schäfer liege die Sache aber noch bei der Denkmalbehörde auf Landesebene. Eine Entscheidung stehe noch aus, aber: "Die Fassade soll der historischen Bausubstanz gerecht werden."