Verkehrsstadtrat fordert schnellere Einführung von Abbiegeassistenten
Lkw erfasste beim Abbiegen Radfahrerin: Frau tot
Eine Radfahrerin ist am Dienstag, 20. August, in ihrer Heimatstadt Wels bei einem Verkehrsunfall bei einem Schutzweg getötet worden.
WELS. Ein Lkw, der zunächst wegen Rotlichts an der Kreuzung der Hans-Sachs-Straße mit der Schloßstraße gehalten hatte, wollte bei Grün rechts abbiegen. Dabei erfasste er die 64-Jährige, so die Polizei.
Den Erhebungen zufolge wollte die Frau die Kreuzung bei einer Radfahrerüberfahrt in gerader Richtung queren bzeziehungsweise bog sie in zu weitem Bogen auf die Fahrbahn der Schloßstraße ein. Der Lkw-Lenker gab an, den Bereich um sein Fahrzeug, insbesondere den "Tot-Winkel-Spiegel", genau beobachtet zu haben. Plötzlich habe er ein Fahrrad liegen gesehen.
Diskussion über Abbiegeassistenten
Der Unfalltod Ende Jänner eines Neunjährigen in Wien hatte eine breite Diskussion über Abbiegeassistenten an Lkw in Österreich entfacht. Sie sollen Unfälle verhindern können, weil sie den toten Winkel ausgleichen. Das EU-Parlament hat sich zuletzt für eine schnellere als bisher geplante Einführung von Lkw-Abbiegeassistenten ausgesprochen.
Debatte auch in Wels
Auch der Welser Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner (SPÖ) meldet sich nun zu Wort: Er spricht im Namen der SPÖ-Stadtpartei den Angehörigen sein Beileid aus. Zudem wolle er nicht länger zusehen müssen, wie die Situation vor allem für Zweiradfahrende immer brenzliger werde. "Wir können nicht alles auf die Raser schieben – für manche Probleme gibt es konkrete Lösungen, die Leben retten können“, so Hoflehner. Damit zielt er auf die raschere Einführung von LKW-Abbiegeassistenten national, aber auch in Wels ab: "Im Gemeinderat wurden wir vertröstet, aber der öffentliche Druck ist mittlerweile so groß, dass nicht nur alle neuen Fahrzeuge im Fuhrpark der Stadt mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet werden, sondern auch über eine Nachrüstung der alten LKWs nachgedacht wird.“ Zudem wolle er ein Mobilitätskonzept für Wels forcieren, das die Lkw auf höherrangige Straßen bringe. „Bürger, die klimafreundlich mit dem Rad unterwegs sind, müssen sich sicher fühlen können“, so der Verkehrsstadtrat.
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