Notquartier in Wels eingerichtet
Stadt bereit für die Flüchtlingswelle
Auf dem Messegelände in Wels ist nun ein Flüchtlingsquartier eingerichtet, das für 350 Personen Platz bietet.
WELS. Vor der Halle 10 im Welser Messegelände herrscht reges Treiben. Gabelstapler stellen mobile Toiletten auf, Ausrüsting wird herangeschafft und ins Innere gebracht. Vor dem Gebäude Fahrzeuge des Roten Kreuzes – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Uniformen treffen die letzten Vorbereitungen. In der kühlen Halle stehen grüne Feldbetten nebeneinander. Jedes einzelne liebevoll mit einer neuen Decke und einem Geschenkspaket in dem sich ein Polster und Hygieneartikel befinden versehen. Es soll in den nächsten Tagen noch geheizt werden. Im angrenzenden Teil der Halle große Zelte, die Versorgungs- und Hilfsstationen bilden sollen. Sogar an Tischfussballtische zur Unterhaltung und Käfige für Haustiere, wurde gedacht. Ein Ort der Zuflucht, ein Ort der Sicherheit.
Bürgermeister zeigt sich zufrieden
"Wesentlich für uns als Stadt ist es, einen Beitrag zu leisten – wir halten das für unsere Verantwortung", sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). "Es herrscht volle Überzeugung darüber, dass wir rasch handeln und Flüchtlingen eine Unterkunft bieten." 350 Mensch können hier nun versorgt werden (zwei bis drei Tage), bis sie andernots einquartiert werden. Noch diesen Donnerstag sollen die ersten Flüchtlinge eintreffen.
Rotes Kreuz vor Ort
Laut Bezirksrettungskommandant Andreas Heinz sollen die Menschen mit Bussen und privaten Pkw ankommen. Die Zuteilung erfolge über die Bundesbetreuung. Vor Ort seien tagsüber permanent 15 und nachts vier bis sechs Personen im Einsatz. Es handle sich dabei um Dolmetscher Ärzte und Helfer. Eine Kücheneinheit stelle täglich drei Mahlzeiten zur Verfügung.
Die Flüchtlinge sollen weitgehend unbehelligt bleiben – es gäbe aber eine Hausordnung. Die Herausforderung bestünde in der Zusammensetzung der Flüchtlinge: Vorwiegend Frauen – auch Schwangere – Kinder und alte Menschen. Sie gilt es zu versorgen und zu betreuen. Ein Ende der Aktion sei noch nicht in Aussicht gestellt worden. Andreas Heinz sieht das Rote Kreuz hier in seiner Reinform: "Wir sind in Solferino aus einer Kriegssituation heraus entstanden - Hilfe in so einer Situation zu leisten ist eines der Dinge, die uns weltweit beschäftigen."
Beste Zusammenarbeit in der Organisation
Sicherheits- und Integrationsreferent Gerhard Kroiß (FPÖ) lobt die reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit der Stadt Wels mit der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der Polizei: "Alle Einsatzorganisationen leisten hier großartige Arbeit". Der Bürgermeister der Stadt Wels sieht das genau so: "Es gilt jetzt unbürokratisch und rasch Hilfe zu leisten".
Aufruf an Freiwillige
Für die Verständigung im Flüchtlingsquartier sucht das Rote Kreuz noch dringend freiwillige Dolmetscher, die sich unter der E-Mail-Adresse: we-fgg1@o.roteskreuz.at melden können.
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