Ordner mit "Combat 18"-Tattoo auf Stadtfest – Verfassungsschutz ermittelt
Stadtchef kündigt nach Bürgerprotesten Wachdienst

Name der Terroristengruppe als Tätowierung.  | Foto: NSU-Watch
  • Name der Terroristengruppe als Tätowierung.
  • Foto: NSU-Watch
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Nach Warnung besorgter Bürger setzte Bürgermeister klares Zeichen gegen Gefahr durch Rechtsextreme.

MARCHTRENK (mb). Was seit Wochen die deutsche Innenpolitik in Atem hält, wirft seinen Schatten nun auch über die Grenze. So machten Besucher auf dem Stadtfest in Marchtrenk eine Entdeckung, mit der sie sich nun in einer E-Mail an Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) wandten. "Ein Security hatte ein 'Combat 18'-Tattoo am Unterarm", so der Wortlaut. "Diese Truppe wird derzeit im Zusammenhang mit dem Mord an einem deutschen Politiker genannt." "Mir war die Organisation bisher dem Namen nach nicht bekannt", so Mahr zur BezirksRundschau. Das habe sich mit dem Anschlag aber geändert. "Ich habe sofort reagiert, wir werden die Zusammenarbeit mit diesem Wachdienst nicht mehr fortsetzen."

"Agiert im Untergrund"

"'Combat 18' ist die größte rechtsterroristische Vereinigung in Europa", sagt die deutsche Abgeordnete Martina Renner. Sie sitzt im Innenausschuss des Bundestages, der seit dem politischen Mord zur neuen Bedrohung von Rechtsaußen tagt. "Sie agiert im Untergrund und grenzüberschreitend." Zudem habe es nach dem Verbot der Dachorganisation "Blood & Honour" ("Blut und Ehre", Anmk. der Redaktion) im Jahr 2000 eine "besorgniserregende Entwicklung" gegeben: "Österreich war das bevorzugte Rückzugsgebiet der Aktivisten und ihrer führenden Köpfe." So wird aktuell auch hierzulande nach Zellen gesucht, die Beobachtung am Stadtfest könnte eine wichtige Information sein. "Deshalb werden wir den Vorfall dem Verfassungsschutz weitermelden", so Mahr.
Das Landesamt hat nun reagiert. "Die Behörde hat den Fall übernommen, es laufen Ermittlungen", bestätigte David Furtner, Sprecher der Landespolizeidirektion Oberösterreich, am Montag, 22. Juli, gegenüber der BezirksRundschau.   "Derzeit werden die schichtpläne des Wachdienstes gesichtet, um die fragliche Person auszuforschen."

Zur Sache

„Combat 18“ – zu deutsch: "Kampfeinheit Adolf Hitler" – steht für eine bewaffnete terroristische Neonazi-Bewegung, die seit den 1990ern in Europa Gewaltverbrechen verübt. Anfang Juni ermordete ein Aktivist im deutschen Kassel Regierungspräsident Walter Lübcke, weil ihm dessen flüchtlingsfreundliche Politik nicht passte.
C18 setzt auf das Konzept des "führerlosen Widerstands": Gewaltbereite Neonazis sammeln sich zu kleinen autonomen Zellen, legen Waffendepots an und begehen ohne Befehl aus der Führung Terroranschläge. Ergo: Niemand weiß, wo und wie viele C18-Aktivisten im Geheimen leben.
C18 gehört zum "bewaffneten Arm" des rechtsextremen Musik-Netzwerks "Blood & Honour", das 2000 in Deutschland verboten wurde. In Folge wichen führende Köpfe der Organisation vor allem nach Österreich aus.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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