Thomas Thaler: Ein Welser im Land der Fritten und Schokolade

Thomas Thaler im Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Der 33-Jährige arbeitet im Büro des Abgeordneten Paul Rübig. | Foto: privat
  • Thomas Thaler im Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Der 33-Jährige arbeitet im Büro des Abgeordneten Paul Rübig.
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BRÜSSEL/WELS. "Als Österreicher ist es etwas gewöhnungsbedürftig, da es ein sehr flaches Land ist. Es ist aber hervorragend, wenn du Rennradfahrer bist, weil es überall Radwege gibt", lacht Thomas Thaler. Der gebürtige Innsbrucker ist teilweise in Wels aufgewachsen und seit vier Jahren im Europäischen Parlament in Brüssel als Assistent des Abgeordneten Paul Rübig tätig. Mit 23 Jahren ging Thaler erstmals ins Ausland nach Paris als Erasmusstudent. Dass ihn das Berufsleben in Richtung Politik zieht, zeigte sich während seines Jus- und Politikwissenschafts-Studiums. "Ich war lange in der Studentenvertretung tätig und bin dort etwas in die Politik hineingekommen. Das hat mich interessiert, so wie auch politische Entscheidungsprozesse." Zunächst wollte er als Diplomat arbeiten, nun koordiniert er die politische Agenda des Welsers Rübig. "Dazu tausche ich mich auch regelmäßig mit Interessensvertretungen wie Kammern und Gewerkschaften aus, genauso suchen wir aber auch den Kontakt zu NGOs und Unternehmen. Damit finden wir heraus, was es für die Leute in Oberösterreich bedeuten würde, wenn wir etwas Bestimmtes beschließen würden. Entscheiden muss am Ende der Abgeordnete, aber man kann verschiedene Optionen herausarbeiten", erklärt der 33-Jährige. Dazu studiert er auch die sozialen Medien sehr genau. Gemeinsam mit seinem Team bereitet er Paul Rübigs Reden vor. "Abgeordnete reden frei, aber brauchen Übersichten. Die müssen recherchiert sein."

Tipps für Touristen

Informationen über Belgien und dessen Einwohner sind sehr vielfältig. "Es ist ein Land der großen Unterschiede. Ein Teil spricht Französisch, ein Teil Flämisch. Eine kleine Minderheit spricht Deutsch. Die Flamen sind eher mit Niederländern und Deutschen zu vergleichen, die Wallonen mit den Franzosen." Als Tourist sei es wichtig, sich auf die belgische Küche einzustellen. "Es dreht sich am Meer um Muscheln und Meeresfrüchte. Dazu kommen natürlich Fritten. Die Belgier sagen, sie hätten die besten der Welt und Fritten kämen von dort. Ein Klassiker ist auch die Schokolade. In der Innenstadt gibt es ein Schokoladengeschäft nach dem anderen", schwärmt Thaler in leichtem Tiroler Akzent. In jedem kleinen Dorf befinde sich zudem eine Brauerei. "Es gibt eine Riesenauswahl. Man muss aber aufpassen, denn das Bier ist dort etwas höherprozentig." Die Biertradition ist eine Parallele zu Thalers Herkunftsland. "Viele Belgier kennen Österreich als Urlaubsland und machen hier Skiurlaub. Aber auch im Sommer fahren immer mehr nach Österreich, an die tollen Seen. Wir sind aber auch mit den Städten Graz, Wien und Salzburg als Kulturnation hoch angesehen." Belgier seien sehr sportbegeistert, vor allem wenn Fußball, Formel 1, Radfahren oder auch das Kitzbüheler Hahnenkammrennen im Fernsehen läuft.

Flexibel zwischen Sprachen wechseln

Als Wohnort fand Thaler schnell an Brüssel Gefallen: "Ich versuche, das Land mit dem Rad zu erkunden, es ist wunderschön. Außerdem ist es geografisch sehr gut gelegen, für relativ wenig Geld kann man ganz Europa bereisen." In seiner Freizeit ist er häufig unterwegs, aber auch seine beruflichen Reisen nutzt er so gut es geht. "Meine Freunde wohnen mittlerweile auf der ganzen Welt verteilt. Wenn ich weiß, dass ich in Kürze bei jemandem in der Nähe sein werde, melde ich mich einfach." Thaler findet sich schnell zurecht. In der Schule lernte er Englisch, Italienisch, Latein und Altgriechisch. In Frankreich fügte er auch Französisch zu seinem Repertoire hinzu. "Dort habe ich eine charmante Französin kennengelernt, das hat den Lernprozess beschleunigt", lacht er. "Ich muss viel zwischen den Sprachen hin und her wechseln und flexibel sein." Auch in Österreich ist der 33-Jährige aufgrund des sich hier befindlichen Büros des Abgeordneten Rübig des öfteren, seine Familie wohnt weiterhin in Wels. Aber das Verreisen aus Brüssel verursacht ja ohnehin keine großen Strapazen.

Bisherige Artikel aus der Serie "Landsleute im Ausland":
Christian Koblmiller: Link
Bernhard Zaglmayr: Link
Mario Scherhaufer: Link
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Robert Fischer: Link
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