Traun: Abenteuer und Lebensraum

In der Traun leben verschiedene Tierarten, darunter amerikanische Signalkrebse (Bild), Karpfen, Hechte, Welse und Aitel. | Foto: Erich Rohn
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BEZIRK. Die Traun ist der Hauptfluss im Raum Wels und Wels-Land und ein Erholungsgebiet. Bernhard Humer, Leiter der Wasserrechtsabteilung des Magistrates Wels, betont, dass die Stadt Wels in den vergangenen fünf bis zehn Jahren viel unternommen habe, um das Traunufergebiet zu attraktivieren. Ein "Strand an der Traun", wie an der Donau in Linz, sei aber vor allem durch die Böschungsneigung problematisch. "Mit Güteklasse II ist die Traun gewässermäßig in einem guten ökologischen Zustand. Zum Baden ist sie durch die Strömung nur für geübte Schwimmer geeignet", so Humer weiter. Die Traun ist mit ihrer Unterwasserwelt vor allem für Taucher interessant und bietet zahlreiche Attraktionen.

Flusstauchen in der Traun

Gerold Schneider, Leiter des Tauchshops und der Tauchschule "Diverspassion" (www.diverspassion.at) in Marchtrenk, unternimmt mit Kunden und Vereinsmitgliedern nach Rücksprache immer wieder geführte Tauchgänge in der Traun: Dabei wird beispielsweise von der Badeinsel Stadl-Paura mit der Strömung bis zum Kraftwerk Lambach getaucht. Mit sogenannten Unterwasserscootern – kleinen Antriebsgeräten mit Elektromotor – gelangen die Taucher gegen die Strömung zum Ausgangspunkt zurück. Je nach Stärke der Strömung dauert die Tour zwischen 40 und 70 Minuten. Bei den Tauchgängen werden Tiefen von neun bis zehn Metern erreicht. Den Boden der Traun beschreibt Schneider von schlammig über geschottert und felsig bis ausgeschwemmt, "als wäre der Gletscher durchgewandert". Abhängig von der Regulierung durch die zahlreichen Kraftwerke, reichen die Sichtweiten unter Wasser von knapp zwei bis zu sechs Metern bei ruhigem, rund zwei Wochen gestautem Wasser. Die Wassertemperatur bewegt sich zwischen zwölf und achtzehn Grad.

Lebewesen und Kuriositäten

Tauchschulleiter Gerold Schneider kennt die tierischen Bewohner der Traun genau: Amerikanische Signalkrebse, zwischen 20 und 50 Zentimeter große Karpfen, Hechte mit rund 80 Zentimetern, Welse (Waller) und Aitel (Döbel) leben in diesem Fluss. Auch Biberbauten gebe es zwischen Wels und Marchtrenk immer wieder zu sehen. Besonders fischreich seien die sogenannten Gumpen, kleine Kessel mit vier bis fünf Metern Durchmesser, oberhalb von Stadl-Paura, so Schneider. Aber auch Kurioses komme in der Traun zum Vorschein, darunter alte Geldkassetten, Mopeds, Fahrräder, Einkaufswägen, Liegestühle und Sonnenschirme. Vor rund sechs Jahren habe er der Polizei sogar einen Waffenfund gemeldet. Derartige "Schätze" bestätigt auch Friedrich Knoll, Tauchgruppenleiter der Feuerwehr Wels: Immer wieder müssten er und sein Team – sieben Einsatztaucher, drei Auszubildende, ein Tauchhelfer und ein Schiffsführer – "Utensilien aus dem Nachtleben" wie Verkehrszeichen und Bestuhlung von Cafés aus der Traun holen. Dazu seien in Zusammenarbeit mit der Polizei im Schnitt zwei bis drei Tresore pro Jahr und leider auch Personen aus der Traun zu bergen, so Knoll.

ZUR SACHE

Die Traun, so heißt es im Wikipedia-Eintrag, hat ihren Ursprung in der Steiermark im Toten Gebirge. Sie durchfließt den Toplitz- und den Grundlsee, das Ausseerland und speist den Hallstätter See. Sie durchquert das innere Salzkammergut und Bad Ischl, fließt am Höllengebirge entlang und bei Ebensee in den Traunsee. Bei Stadl-Paura nimmt sie die Ager, ihren größten Seitenfluss vom Attersee, auf, fließt an Wels vorbei durch die flache Welser Heide und tangiert die Stadt Traun. Im Stadtgebiet von Linz, im Stadttei Ebelsberg, mündet die Traun in die Donau.
Im Bezirk Wels-Land gibt es vier Wasserkraftwerke an der Traun, die für die Stromversorgung der Region bedeutend sind: Die Kraftwerke Lambach und Marchtrenk werden von der Energie AG betrieben, die Kraftwerke Breitenbach und Traunleiten von der Wels Strom GmbH der eww Gruppe.

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